"Die britischen Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass es in Bezug auf die Risiken von Gen-Food mehr Fragen als Antworten gibt", konstatiert Heike Moldenhauer, BUND-Gentechnikexpertin. Deshalb dürfe die Politik der Gentechnikindustrie jetzt auf keinen Fall "einen Freibrief für die Kontamination der gesamten Nahrungskette erteilen". Für gentechnische Kontamination dürfe es keine Schwellenwerte geben: "Gen-Food muss ausnahmslos gekennzeichnet werden. Nur so werden sich die Verbraucher in Zukunft vor den Risiken der Grünen Gentechnik schützen können."
Forscher der Universität Newcastle haben im Auftrag der britischen Regierung die Risiken der Gentechnik für die menschliche Ernährung untersucht. Dafür testeten sie die Wirkung von gentechnisch verändertem Soja auf das menschliche Verdauungssystem. Bei drei von sieben Personen nahmen die Darmbakterien Soja-Gene auf. Bei den sieben Testpersonen handelte es sich um Menschen mit einem künstlichen Darmausgang. Bei einer Vergleichsgruppe von zwölf Testpersonen mit voll funktionsfähigem Verdauungssystem wurde keine Aufnahme von manipulierten Soja-Genen durch Darmbakterien festgestellt.
Der BUND informiert derzeit auf einer bundesweiten Aktionstour über die drohende gentechnische Verunreinigung von Lebensmitteln. Parteien und Politiker werden aufgefordert, sich klar zu positionieren. Die Wählerinnern und Wähler sollen wissen, wer sich für gentechnikfreie Lebensmitteln einsetzt und wer nicht. Unterstützt wird die Aktion von prominenten Schauspielern, Musikern und Köchen. "Politik ist für die Menschen da, nicht für die Industrie. Deshalb: Die Verbraucher schützen, nicht die Gentechnikindustrie", fordert der Schauspieler Dirk Bach.