Die drei Unternehmen waren nach den Erkenntnissen der Europäischen Kommission von 1986 bis 1999 an einem weltweiten Kartell für Tierfutterzusatzstoffe beteiligt. Degussa kündigte umgehend an, die Bußgeldentscheidung anzufechten. Die Höhe des verhängten Bußgeldes sei inakzeptabel, erklärte das Unternehmen in Düsseldorf.
Laut EU-Kommission haben die drei Unternehmen regelmäßig Preise vereinbart, Preiserhöhungen festgesetzt und Informationen über Umsatzvolumen und Marktanteile für Methionin ausgetauscht. Diese Aminosäure wird Hühner- und Schweinefutter zugesetzt. Während des Kartellzeitraums soll sich ihr Marktwert in den 18 Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums nach Einschätzung der Kommission auf jährlich etwa 260 Millionen Euro belaufen haben. Das Verhalten der Unternehmen bewertete Monti als einen "sehr schwerwiegenden" Verstoß gegen die EU-Vorschriften.
Das Bußgeld gegen Degussa ist das zweithöchste, das die EU-Kommission bislang in einem Kartellverfahren gegen einen deutschen Chemiekonzern verhängt hat. BASF musste bereits einmal knapp 300 Millionen Euro Strafe zahlen.