Heidemark sei der erste Vermarkter, der Puten aus so genannter extensiver Haltung bundesweit anbiete. Das Projekt entstand in Zusammenhang mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace. "Wir wollten ein Zeichen setzten", sagte Kalvelage.
Greenpeace-Sprecher Christoph Then begrüßte die Entscheidung von Heidemark. Pro Quadratmeter würden ein bis zwei Tiere gezüchtet. Damit hätten sie mehr als doppelt so viel Platz wie in der Massentierhaltung und könnten sich tiergerechter bewegen. In der konventionellen Haltung oft beobachtete Entzündungen an den Gelenken gingen deutlich zurück. Dadurch könne der Einsatz von Medikamenten wie Antibiotika gesenkt werden.
Then betonte, generell würden besonders in der Schweine- und in der Putenzucht zu viele Arzneimittel eingesetzt. Er schränkte allerdings ein, dass die "extensive Haltung kein Idealzustand" sei. Öko-Puten hätten im Vergleich noch mehr Platz und könnten sich zudem im Freien bewegen. Das Projekt sei aber "ein Schritt in die richtige Richtung". In den Heidemark-Ställen dürften maximal 1.500 Tiere gehalten werden, während sich bei der Massentierhaltung oft 5.000 bis 20.000 Tiere in einem Stall befänden.
Die tierfreundliche Putenmast hat bei Heidemark zunächst einen Anteil von einem Prozent. Pro Woche werden 1.000 Tiere aus insgesamt 18 Ställen geschlachtet, pro Jahr sind es 50.000.
Enttäuscht zeigten sich Heidemark und Greenpeace über die bisherige Resonanz des Einzelhandels auf das neue Angebot. Wegen des Nitrofen-Skandals seien die Händler offenbar skeptisch gegenüber Fleisch aus nichtkonventioneller Produktion. Ob das tierfreundliche Putenfleisch am Markt bestehen werde, hänge von der Akzeptanz der Verbraucher ab. Heidemark ist einer der größten Putenvermarkter Deutschlands.