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Nitrofenskandal

Futtermittelindustrie in die Pflicht nehmen

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Das besonders stark vom Nitrofenskandal betroffene Land Mecklenburg-Vorpommern will die Futtermittelindustrie in die Pflicht nehmen. Die Verantwortung für den Nitrofenskandal liege bei den Futtermittelherstellern und nicht bei den landwirtschaftlichen Betrieben, sagte Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag in Schwerin. Deshalb erwarte er eine Kostenübernahme sowie aktive Beteiligung der Futtermittelbranche an der Schadensbegrenzung. Es genüge nicht, nur Geld zu sparen in einen Hilfsfond einzuzahlen, betonte Backhaus. Einige Lieferanten hätten bereits zugesagt, kontaminiertes Futter von Betrieben abzuholen und auszutauschen.


Backhaus zufolge gab es bislang keine einzige Lebensmittelprobe, die den Grenzwert von 0,01 Milligramm Nitrofen pro Kilo überschritten hat. "Wir haben den vollen Überblick über die Qualität der Lebensmittel im Land", sagte der Minister. Höfe, die negative Lebensmittel-, aber zugleich positive Futtermittelproben aufweisen, sollen vorsorglich gesperrt bleiben. Bisher wurden 740 von rund 1000 erforderlichen Proben aus Futter- und Lebensmitteln gezogen. Sie stammen sowohl von Futtermittelherstellern als auch von einzelnen Agrarbetrieben. In 74 Futtermittelchargen wurden dabei zu hohe Nitrofenwerte gemessen.

Die Probenentnahme aus Futtermitteln in landwirtschaftlichen Unternehmen, die vom Futtermittelhersteller FUGEMA Malchin seit Dezember 2001 Lieferungen erhalten hatte, wurde inzwischen abgeschlossen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums werden die Proben jetzt in 15 Labors von 11 Bundesländern und des Bundes untersucht. Das Ministerium hob am Donnerstag die Sperre für weitere 39 Betriebe auf. Damit sank die Zahl der Höfe, die vor einer Woche wegen möglicher Belieferung mit nitrofenhaltigem Futter vorsorglich gesperrt wurden, von 334 auf 233.

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