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Garnelen und Geflügel

Nitrofuran in asiatischen Lebensmitteln entdeckt

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In Hessen ist erneut das Antibiotikum Nitrofuran in Lebensmitteln aus Asien gefunden worden. Der in der EU verbotene Stoff fand sich in Garnelen und in zwei Lieferungen Geflügelfleisch aus Thailand sowie in Shrimps aus Indonesien, teilte das Landessozialministerium am Dienstag mit. Die Ware sei "zum Großteil" sichergestellt worden, hieß es. Alle Lieferungen der belasteten Lebensmittel kamen dem Ministerium zufolge im Mai an, davon drei am Frankfurter Flughafen und eine in Gießen.


Bei der größten Lieferung handelte es sich um 20.160 Kilogramm Hähnchenbrustfilet aus Thailand, von dem am 6. Mai im Wiesbadener Untersuchungsamt Proben überprüft wurden. Die gesamte Sendung sei von der Einfuhr zurückgewiesen worden, teilte das Ministerium mit. Die gesamte Liefermenge sollte im Laufe des Dienstags vernichtet werden.

Eine zweite Lieferung Geflügelfleisch aus Thailand bestand ebenfalls aus Hähnchenbrustfilet, das nach Gießen geliefert und nur noch teilweise sichergestellt werden konnte. Die am 6. Juni gefundenen 3.564 Kilogramm (von ursprünglich 5.760 Kilogramm) wurden für den Verkauf gesperrt. Die Firma habe die Ware zurückgerufen. Da das Fleisch aber zum sofortigen Verbrauch geordert wurde, gehen die Behörden davon aus, dass das Fleisch größtenteils bereits verzehrt ist.

Ferner fanden die Kontrollstellen drei Kilogramm gefrorene Garnelen und 450 Kilogramm tiefgekühlte Shrimps mit Nitrofuran. Mitte Mai genommene Proben wiesen bei der Untersuchung im Staatlichen Untersuchungsamt Wiesbaden Spuren von Zerfallsprodukten des Antibiotikums auf. Die belasteten Meeresfrüchte werden in die jeweiligen Herkunftsländer zurückgeschickt. Von 15 Proben waren laut Sozialministerium 7 positiv. Außerdem seien noch weitere 29 Proben in Bearbeitung.

Derweil wies das Verbraucherministerium Kritik der Geflügelwirtschaft im Zusammenhang mit Nitrofuran-belastetem Fleischimporten nachdrücklich zurück. Der Geflügelwirtschaft gehe es "bei ihren Vorwürfen bei Nitrofuranen nicht um Lebensmittelsicherheit", kritisierte der Staatssekretär in dem Berliner Bundesministerium, Alexander Müller.

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) hatte dem Ministerium laut "Berliner Zeitung" Pannen im Umgang mit gesundheitsgefährdenden Fleischimporten aus Brasilien vorgeworfen. In zwei Schreiben an Ressortchefin Renate Künast (Grüne) habe Verbandspräsident Gerhard Wagner frühzeitig auf Gesundheitsgefahren für die Verbraucher hingewiesen, nachdem in Europa in brasilianischem Importgeflügel Nitrofurane nachgewiesen worden seien. Künasts Ressort habe darauf viel zu spät reagiert, zitierte das Blatt ZDG-Sprecher Thomas Janning. Erstmals hatte Wagner dem Bericht zufolge am 2. Mai in der Angelegenheit an Künast geschrieben und von einer "äußerst ernst zu nehmenden erheblichen Gefährdung des Verbraucherschutzes" gesprochen, berichtet die Zeitung.

Staatssekretär Müller verwies darauf, dass sein Haus schon vor dem Brief Wagners in Brüssel tätig geworden sei, um "auf europäischer Ebene intensive Maßnahmen gegen Nitrofuran-belastetes Geflügel zu erreichen". Dies sei dem Verband bereits im Mai schriftlich mitgeteilt worden. Schon am 23. April habe das Ministerium die EU-Kommission gebeten, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Geflügelfleisch aus Brasilien den gesundheitlichen Anforderungen der EU entspricht.

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