"Wir sehen uns durch das Ergebnis der Konferenz voll bestätigt. Die Bundesländer haben die Sache auf die leichte Schulter genommen und sich vielerorts richtlinienwidrig dem Druck und den Interessen von Landnutzern gebeugt", sagte Andreas von Lindeiner, FFH-Beauftragter von NABU und BUND. Im Vergleich mit den anderen EU-Mitgliedstaaten rangiere Deutschland in der atlantischen Region auf dem letzten Platz. Deutschland meldete bislang nur 2,9 Prozent FFH-Anteil an der Gesamtfläche, während selbst dicht besiedelte Länder wie die Niederlande und Belgien zwischen sieben und neun Prozent gemeldet haben.
Auf der Konferenz wurde bestätigt, dass die Bundesländer besonders im Bereich der Buchen- und Eichenwälder, der Gewässer und seltener Wiesentypen nicht ihren Meldepflichten nachgekommen seien. "Ein weiterer Lebensraumtyp, für den Deutschland in der atlantischen Region eine besondere Verantwortung trägt, und der völlig unzureichend nach Brüssel gemeldet wurde, sind die norddeutschen Hochmoore", so von Lindeiner. Korrekturen der Gebietsabgrenzungen müssten nach dem Ergebnis der Konferenz auch bei Ems und Weser erfolgen.
Für die heute anstehende Beurteilung der Gebietsmeldungen für die zu schützenden FFH-Arten erwarten BUND und NABU die Aufdeckung weiterer Lücken. Ausreichende Meldungen für die atlantische Region gab es nur bei den Dünen- und Küstenlebensräumen sowie den Heiden und Trockenrasen. "Wir müssen uns nun mit den Ländern über ein geeignetes System verständigen, wie die fehlenden Gebiete zügig nachgemeldet werden", sagte von Lindeiner. NABU und BUND boten den Verantwortlichen ihre konstruktive Mitarbeit an.