DIE Internet-Zeitung
Städte fördern Fahrradfahrer

Über 60 Fahrradstationen im Bundesgebiet

Am

Service rund ums Rad: Das bieten immer mehr Städte an. In Bremen entsteht jetzt am Hauptbahnhof die 61. Fahrradstation der Bundesrepublik – als attraktives Dienstleistungszentrum mit Fahrradparkhaus, Radverleih, Reparatur- und Technikservice. Die Hansestadt wird mit über 1.500 Fahrrad-Parkplätzen eine „weitere Vorbildfunktion für andere Großstädte einnehmen“, sagte Karsten Hübener, neuer Bundesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) bei der Grundsteinlegung.


Fahrradstationen gibt es unter anderem bereits in Osnabrück, Bonn oder Münster. Insgesamt 37 davon tragen die vom ADFC konzipierte Service-Marke „Radstation“. Der spezielle Service kommt an: Als erstes Bundesland hat Nordrhein-Westfalen ein Programm aufgelegt und plant 100 „Radstationen“ nach ADFC-Vorbild in der Region. In diesem Jahr öffnen neue in Minden, Köln und Neuss. Die Bremer „Radstation“ soll im Frühjahr 2003 an den Start gehen. Kosten des vom Bundesland finanzierten Projektes: 3,145 Millionen Euro.

„Solche Angebote sorgen für eine gute Verknüpfung von Fahrrad und Bahn sowie dem öffentlichen Personennahverkehr“, so Hübener. Das sei auch erklärtes Ziel des kürzlich von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) aufgelegten Nationalen Radverkehrsplan. „Wir hoffen, dass die Politik in Bund und Ländern in der Zukunft weiter auf das Fahrrad setzt.“

Bundesverkehrsminister Bodewig eröffnet Fahrradkampagne

Nationaler Radverkehrsplan

"Das Fahrrad als Verkehrsmittel ist im Kommen." Dies sagte der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Kurt Bodewig am Montag in Düsseldorf beim Auftakt der Aktion "Fahrradwochen/Kampagne FahrRad ... aber sicher" der Deutschen Verkehrswacht. In die Aktion investiert die Bundesregierung eine Million Euro. Um Fahrradverkehr attraktiv zu machen, ist vor wenigen Wochen ein Nationaler Radverkehrsplan vorgestellt worden. Ziel des Nationalen Radverkehrsplanes sei es, für den Zeitraum 2002 bis 2012 neue Wege und Umsetzungsstrategien zur Radverkehrsförderung zu initiieren, Handlungsempfehlungen zu geben und insgesamt einen Beitrag für ein fahrradfreundliches Klima zu leisten, sagte Bodewig. Die Vorteile des Radfahrens seien die Umweltfreundlichkeit, die stadtverträgliche und kostengünstige Fortbewegung, die Förderung der Gesundheit sowie der Spaß, den Fahrradfahren mache. Das Fahrrad ist nach Ansicht Bodewigs das am meisten unterschätzte Verkehrsmittel. Bei der Freizeitaktivität liege das Radfahren an der Spitze der Beliebtheitsskala vor Schwimmen und Fußball. Allein in der Fahrradindustrie seien 10.000 Menschen beschäftigt und der gesamte Wirtschaftzweig habe einen jährlichen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro.

Zwölf Prozent aller Wege oder 300 Kilometer pro Bürger(in) werden nach Angaben Bodewigs im Jahr mit dem Fahrrad zurückgelegt. In einigen Städten wie Bremen, Cottbus oder Münster liege dieser Anteil mit 17 bis 40 Prozent weitaus höher. Diese Beispiele und die Niederlande mit 27 Prozent und 1.000 Kilometer pro Bürger(in) zeigten, dass der Radanteil auch in Deutschland weiter gesteigert werden könne. Der Bund habe nun seine Investitionsmittel für den Bau von Radwegen an Bundesstraßen auf 100 Millionen Euro verdoppelt. Dies sollte Ansporn für andere Baulastträger sein, in ihren Bereichen in ähnlicher Weise den Radverkehr zu fördern.

Mit der Erhöhung des Anteils des Radverkehrs am Gesamtverkehr sei die Verbesserung der Sicherheit im Fahrradverkehr eines der wichtigsten Ziele des Nationalen Radverkehrplans, sagte Bodewig. Das nordrhein-westfälische Projekt "Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden" habe gezeigt, dass in ausgewählten Städten bei einer Zunahme des Radverkehrsanteils von drei bis fünf Prozent gleichzeitig eine Reduzierung um vier Verunglückte je 10.000 Einwohner erreicht werden konnte.

Die Aktion "Fahrradwochen" umfasst bis Oktober 2002 bundesweit rund 450 Veranstaltungen, die hauptsächlich von den Landesverkehrswachten sowie den Kreisverkehrswachten umgesetzt werden. Angeboten werden Fahrsicherheitstrainings, technische Checks an Fahrrädern, Informationsmaterial, Filmvorführungen usw. Die Angebote richten sich an Fahrradfahrer aller Alterstufen und sind sämtlich kostenlos.

Am 10-06-2002

Auch Pannen in der Fahrradmitnahme sind Mängel - Bahn soll haften

Fahrrad und Bahn

Wenn es im Fernverkehr der Deutschen Bahn zu Pannen oder Ausfällen kommt, ist das Unternehmen inzwischen recht kulant und erstattet die Mängel durch Reisegutscheine. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) rät Kunden, auch für Schwierigkeiten und Pannen bei der Fahrradmitnahme finanziellen Ausgleich zu fordern. Zu den möglichen Mängeln bei Reisen mit dem Fahrrad zählt der ADFC beispielsweise: Der Zug hat kein Fahrradabteil, obwohl es im Fahrplan vermerkt ist oder man am Schalter diese Auskunft erhalten hat. Andere Mängelbeispiele sind: Die Plätze im Fahrradabteil sind belegt, obwohl man reserviert hat oder man am Schalter eine Fahrradkarte für den Zug lösen konnte. Oder der Anschlusszug, in dem das Fahrrad Platz gefunden hätte, ist aufgrund von Verspätung weg. Der nächst mögliche Zug besitzt jedoch kein Fahrradabteil oder fährt erst am nächsten Tag.

Die Bahn braucht per Gesetz - im Unterschied zu jedem Händler - für Mängel, und seien sie noch so gravierend, so gut wie keine Haftung zu übernehmen. Wer sich zu Recht beschwert, hat trotzdem nur in wenigen Fällen einen verbrieften Anspruch auf Entschädigung. Bislang beruhen etwaige Erstattungen der Bahn auf Kulanz. Ist ein Radfahrer von einer Panne betroffen, sollte er bei der Bahn entsprechende Entschädigungen einfordern, so der ADFC. Kunden können sich danach richten, was die Bahn in anderen Fällen gezahlt hat. Eine Übersicht über mögliche Erstattungen im Fernverkehr hat die Verbraucher-Zentrale NRW zusammengestellt.

Am 25-08-2003

Fahrraddemo und Mahnandacht der Grünen Radler am Sonntag

Trauer um Verkehrstote

Die Grünen Radler demonstrieren am Sonntag, dem 2. November mit einer Fahrrad-Skater-Demonstration ab 14:00 Uhr vom Berliner Rathaus unter dem Thema: "Wir trauern um die Verkehrstoten". Als Abschlussveranstaltung findet um 16:00 Uhr an der Neuen Späthstraßen-Brücke eine Mahnandacht mit dem Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg Pfarrer Reinhard Dalchow und Mitgliedern des VCD Brandenburg statt.

Die durch die Straßenverkehrsordnung (StVo) zugelassenen Geschwindigkeiten sind einer der Hauptgründe für die verheerenden Auswirkungen bei Unfällen, insbesondere bei Unfällen mit Fußgänger und Radfahrern. Oft lesen wir: "... das Kind kam plötzlich zwischen zwei parkenden Fahrzeugen auf die Fahrbahn gelaufen, der Autofahrer konnte nicht mehr bremsen." Hier sei ganz deutlich: die zugelassene Geschwindigkeit war zu hoch. Neben der tödlichen Gefahr im Straßenverkehr unangepasst schnell fahrender Autos kommen weitere Auswirkungen, wie der Lärm und Abgase hinzu. Durch eine Herabsetzung der Geschwindigkeit können diese Probleme wesentlich effektiver bekämpft werden.

Eine von den Grünen Radlern im Jahr 1987 veröffentlichte Studie "Verkehrsunfälle mit Radfahrern", Untertitel "Dokumentation einer polizeiinternen Unfalluntersuchung zu Berliner Radwegen" kommt zu dem Ergebnis, dass Radwege ca. 4 Mal gefährlicher sind als die daneben liegenden Fahrbahnen. Trotzdem werden diese viel zu teuren und unsicheren Radwege immer noch gebaut.

Radwege auf Bürgersteigen kosten rund 500 EURO pro Meter, markierte Streifen auf der Fahrbahn nur 40 EURO pro Meter. Deshalb fordern die Grünen Radler 30 km/h innerorts (Ausnahme Ausfallstraßen), 90 km/h auf Bundesstraßen außerorts und 130 km/h auf der Autobahn für mehr Sicherheit im Verkehr. Für Radler: Radfahrstreifen auf die Fahrbahn, statt Radwege auf dem Gehweg!

Am 30-10-2003

Radurlaub weiter mit starken Zuwachsraten

Fahrrad auf Reisen

Fahrradtourismus verzeichnet weiterhin starke Zuwächse: 2,25 Millionen Deutsche verbrachten im Jahr 2003 ihren Urlaub im Fahrradsattel. Dies entspricht einer Zunahme von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei bleiben Deutschlands Radler vorwiegend im eigenen Land. 43,5 Prozent aller Deutschen sind im Urlaub mit dem Fahrrad aktiv, und für 78 Prozent der Radreisenden ist der Fahrradurlaub die Haupturlaubsreise. Zu diesen Ergebnissen kommt die Radreiseanalyse 2004, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) jetzt im Rahmen der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin (ITB) vorstellte. ADFC-Mitglieder kürten wiederum den Weserradweg zum beliebtesten Radfernweg in Deutschland, gefolgt vom Elberadweg, dem Donauradweg, dem Altmühltal, dem Mainradweg und dem Oder-Neiße-Radweg. Zur beliebtesten deutschen Radreiseregion wurde wie im Vorjahr Mecklenburg-Vorpommern vor Franken und Bayern gewählt. Starke Zuwächse verzeichnete Brandenburg.

Die beliebtesten Radreiseregionen im Ausland sind Österreich, Schweiz, Niederlande und die Toskana. Aufsteiger ist die Provence. Als geplante Radreiseziele für 2004 werden vorwiegend der Elberadweg, Mecklenburg-Vorpommern und der Bodensee genannt, grenzüberschreitend geht es nach Österreich, Frankreich und Italien. Veranstalter pauschaler Radreisen berichteten für 2004 von zweistelligen Buchungszuwächsen im Vergleich zum Vorjahr.

Mit Unverständnis beobachtet der ADFC die Produktpolitik der Deutschen Bahn AG. Fahrrad-Stellplätze werden abgebaut, attraktive Fernverbindungen - besonders der ICE - werden Radreisenden vorenthalten. Folge: Bei der DB AG sank die Zahl der transportierten Fahrräder im Fernverkehr drastisch von 312.000 (2002) auf 270.000 (2003). "Viele touristische Regionen in Deutschland werden für Radurlauber mit dem Zug unerreichbar," sagte der stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Ulf Keutmann. Dabei nutzen Radler die Bahn erheblich stärker als andere Touristen. 41,8 Prozent wählen die Bahn als Verkehrsmittel für die Rückreise von ihrer Radtour.

Dass es auch anders geht, beweisen die Züge der CityNightLine (CNL): CNL erreichte trotz verhältnismäßig geringer Kapazitäten eine Steigerung der Fahrradmitnahme von 4333 (2001) auf 7763 (2002) und nun sogar 11.000 Räder (2003). DB NachtZug beförderte 2003 rund 16.000 radelnde Gäste (2002: 11.884).

Deutsche Busreiseveranstalter haben den Trend erkannt: Immer mehr Unternehmen statten ihre Fahrzeugflotte mit speziellen Fahrradanhängern aus und bieten inzwischen eine Vielzahl von Pauschalreisen an. Ein norddeutscher Busreiseveranstalter beförderte mit sechs eigenen Fahrradanhängern vergangenes Jahr 4000 radelnde Kunden.

Die Vision eines einheitlichen deutschlandweiten Radfernwegenetzes rückt näher: Die ersten D-Netz-Routen sind in Nordrhein-Westfalen bereits ausgeschildert. Hessen, Niedersachsen und Brandenburg stehen kurz davor. Allerdings fehlt es immer noch an einer bundesweiten Koordinierungsstelle, so der ADFC.

Am 15-03-2004

Neue Broschüre "Mobilität in Deutschland - Fahrradverkehr"

Neun Prozent der täglichen Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) hat am Donnerstag die Broschüre "Mobilität in Deutschland - Fahrradverkehr" veröffentlicht. Dies veranlasste Manfred Stolpe, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, zu der Aüßerung: "Die Förderung des Radverkehrs ist integraler Bestandteil der modernen und innovativen Verkehrspolitik der Bundesregierung.“ Das Bundesministerium hat in der Broschüre die wichtigsten Ergebnisse zur Fahrradnutzung im Alltagsverkehr zusammengestellt. Von den etwa 272 Millionen täglichen Wegen werden neun Prozent per Fahrrad absolviert. Ein Fahrradfahrer ist dabei im Schnitt 20 Minuten pro Weg unterwegs und legt dabei rund drei Kilometer zurück, fanden die Verkehrsexperten des Ministeriums heraus. Der Broschüre liegt eine Umfrage bei 25.000 Haushalten zur Alltagsmobilität zugrunde. Die große Bedeutung des Fahrrads für das tägliche Leben wurde laut Umfrage insbesondere in den Bereichen Freizeit, Besorgung und Ausbildung unterstrichen.

"Das Fahrrad ist ein gesundheitsförderndes, umwelt- und sozialverträgliches Verkehrsmittel", betonte Stolpe. Der Bund habe deshalb die Mittel für den Radwegebau an Bundesstraßen auf 100 Millionen Euro verdoppelt. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 16.000 Kilometer Radwege an Bundesstraßen und jährlich kommen etwa 300 Kilometer dazu. Außerdem könnten die Finanzhilfen des Bundes an die Länder zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in den Gemeinden auch für Radwege verwendet werden, stellte der Minister klar.

Mit der Vorlage eines "Nationalen Radverkehrsplans" (NRVP) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) hat sich die Bundesregierung zu einer aktiven Rolle bei der Förderung des Radverkehrs bekannt

Am 22-07-2004

Gute Beleuchtung am Fahrrad kann Leben retten

Innere Sicherheit

In Deutschland gibt es rund 80 Millionen Fahrräder mit weiter steigender Tendenz. Nach der Ende Oktober durchgeführten Zeitumstellung auf Winterzeit sind in den Abendstunden viele Radfahrer oft aus Unachtsamkeit mit unzureichender Lichtausstattung oder sogar ganz ohne Beleuchtung unterwegs. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Herne weist darauf hin, dass durch ein solches Verhalten sowohl die Radfahrer selbst als auch andere Verkehrsteilnehmer unnötig gefährdet werden. "Insbesondere die Eltern von Schulkindern, die nun morgens in der Dunkelheit fahren, sollten auf gut beleuchtete Fahrräder achten", so Peter Pochodzala vom ADFC, "hier kann für wenig Geld ein Mehr an Sicherheit erreicht werden." Der Verband weist weiter darauf hin, dass inzwischen deutlich verbesserte Beleuchtungstechniken entwickelt worden seien. Nach Aussage des Zweirad Industrie Verbandes hat die Fahrrad-Lichttechnik in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht. Neben den bekannten, inzwischen erheblich verbesserten Seitenläufer-Dynamos gibt es auch Alternativen wie zum Beispiel Nabendynamos, die in die Vorderradnabe eingebaut werden. Diese Systeme laufen geräuschlos mit und bieten einen gesteigerten Wirkungsgrad. Betrieben werden damit vor allem lichtstarke Halogen-Beleuchtungen, teilweise auch mit automatischer Standlichtfunktion.

Damit sich die Frage des rechtzeitigen Anschaltens der Beleuchtung nicht mehr stellt, haben inzwischen mehrere Firmen Sensoren entwickelt, die selbständig beim Nachlassen der Helligkeit, beispielsweise auch in Tunneln, das Fahrrad-Licht einschalten und so die Sicherheit der Fahrerin bzw. des Fahrers deutlich verbessern.

Auch bei den Reflektoren, die am Fahrrad vorhanden sein müssen, gibt es neue Entwicklungen. Neben den bekannten Speichenreflektoren werden Felgen und Reifen mit Reflektions-Streifen angeboten, die für eine gute Sichtbarkeit des Fahrrades von der Seite sorgen, meint der ADFC.

Der Fahrradclub empfiehlt allen Radfahrern, auch denen, die nur gelegentlich bei Dunkelheit fahren, die Inspektion ihrer Lichtanlage im Fachhandelsgeschäft durchführen zu lassen. Dort könne auch eine fachkundige Beratung über eventuelle Nachrüstungsmöglichkeiten erfolgen, "die für wenig Geld ein echtes Sicherheitsplus bewirken könnten".

Am 16-11-2004

Mehr politischen Rückenwind für Radfahrer gefordert

Verkehr

Vier Jahre nach dem Start des Nationalen Radverkehrsplan für mehr Fahrradverkehr in Deutschland zieht der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der aktuellen Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift fairkehr Zwischenbilanz: Der Anteil des Radverkehrs an allen Wegen konnte danach nicht gesteigert werden, er stagniere bei rund zehn Prozent. Auch das Image des Fahrrades hinke seinem Potenzial weit hinterher. Die Ursache hierfür sieht der VCD in mangelndem politischen Willen, der sich in fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen des Bundesverkehrsministeriums für die Förderung des Fahrrades manifestiere. Von 1600 Planstellen sei dort nur eine einzige für den Radverkehr vorgesehen.

Die Bundesregierung hatte 2002 den Nationalen Radverkehrsplan mit der Zielvorgabe verabschiedet, den Anteil des Fahrrades am Verkehr bis 2012 deutlich zu erhöhen. Positive Effekte: weniger Feinstaub und Lärm im Stadtverkehr und damit höhere Lebensqualität, weniger klimaschädliche Treibhausgase, verbesserte Gesundheit. Um diese Ziele zu erreichen, sei nach Ansicht des VCD mehr politischer Rückenwind für das Fahrrad notwendig. Das bestätigt auch Professor Heiner Monheim, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des VCD, im fairkehr-Interview: "80 Prozent der kommunalen Entscheidungsträger halten das Fahrrad nicht für einen ernstzunehmenden Verkehrsträger und für lebensgefährlich außerdem. Wohlgemerkt, ohne selbst je auf dem Fahrrad zu sitzen. Und das gilt leider auch für die meisten Landes- und Bundespolitiker."

Wo kein Wille ist, ist auch kein Geld

Der fehlende Wille spiegele sich auch in den Finanzen wider. Monheim: "Die 100 Millionen Euro, die der Bund im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplanes eingeplant hat, reichen nicht, um bundesweit sichtbar etwas zu erreichen. Würde man sich an holländischen Größenordnungen orientieren, dann müssten pro Jahr 2,5 Milliarden Euro in den Radverkehr fließen." Der Vergleich mit den Niederlanden sei ernüchternd. Dort habe das Fahrrad an allen zurückgelegten Wegen einen dreimal so hohen Anteil wie in Deutschland. Das liege nach Ansicht des VCD am höheren Stellenwert des Rades. Allein die Stadt Amsterdam setze in den nächsten vier Jahren 200 Millionen Euro für die Verbesserung der schon heute sehr guten Fahrradinfrastruktur ein. Für den gleichen Zeitraum plane die Bundesregierung gerade einmal 400 Millionen Euro Investitionen für ganz Deutschland.

"Bei aller Kritik gibt es auch positive Beispiele in Deutschland", so Michael Adler, Chefredakteur der fairkehr. "In der aktuellen Ausgabe haben wir die fahrradpolitischen Errungenschaften Nordrhein-Westfalens hervorgehoben, wo das Fahrrad seit nahezu drei Jahrzehnten politisch gewollt und gefördert wird. Zum Beispiel gibt es hier 52 Fahrradstationen gegenüber gerade mal 17 im gesamten Rest der Republik. Gute Erfahrungen und politisches Engagement aus NRW könnten auch bundesweit den Weg in eine fahrradfreundliche Zukunft weisen."

Am 07-04-2006

G8-Protest-Karawane in Budapest gestartet

Per Fahrrad

Die erste G8-Protest-Karawane mit Ziel Heiligendamm ist am Donnerstag mit knapp 20 Teilnehmern in Budapest gestartet. Kritiker des Gipfeltreffens der sieben führenden Industrienationen und Russlands, das Anfang Juni im Seebad stattfindet, wollen die 1100 Kilometer lange Distanz per Fahrrad in sieben Wochen zurücklegen, wie ein Sprecher des Organisationsbüros in Rostock mitteilte. Vier weitere Karawanen starten in den folgenden Wochen im belgischen Gent, in Stockholm sowie in Leipzig und Berlin. Treffpunkt aller Demonstrationszüge ist am 1. Juni das so genannte Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide. Von dort aus fahren die Karawanen gemeinsam nach Heiligendamm.

Entlang der einzelnen Routen soll über das Gipfeltreffen, seine Ziele und die Alternativen informiert werden. Dazu sind Kundgebungen und Infostände in mehreren Städten geplant. In Wittstock werden die Teilnehmer an der symbolischen Besiedlung des Bombodroms teilnehmen, das die Bundeswehr als Bombenabwurfplatz nutzen will.

"Dieses Treffen besitzt unter anderem keinerlei demokratische Berechtigung. Die acht Staaten sind ein Teil der weltweiten Ausbeutung von Mensch und Natur, für Kriege und erzwungene Migration mitverantwortlich", kritisiert Franz Farin, der an der der Ostkarawane teilnimmt. Auch auf ihrer diesjährigen Zusammenkunft würde die G8 wieder versuchen, "ihre verheerende Politik miteinander abzustimmen und medial zu inszenieren, dass sie die Probleme der Welt lösen würden".

Dagegen rege sich jedoch Protest verschiedener sozialer Bewegungen und Protestspektren. "Tausende Menschen werden sich dieser Politik im Vorfeld und während des Gipfels mit vielfältigen Aktionen, Demonstrationen und Informationsveranstaltungen eindrucksvoll entgegenstellen", so Farin.

"Keine Macht für G8"

Wie die Interventionistische Linke, die Initiative Erlassjahr und Attac Deutschland mitteilten, treffen sich vom 13. bis 15. April "mehrere hundert Menschen aus allen Spektren, Netzwerken und Organisationen der globalisierungskritischen Bewegung, um die Weichen für die letzte Phase der Mobilisierung" gegen den G8-Gipfel zu stellen.

Mit dieser dritten Aktionskonferenz will die globalisierungskritische Bewegung "ein Zeichen der Öffnung für die lokale Bevölkerung" setzen: "Wir freuen uns auf viele Rostocker, die sich einmischen und mitwirken wollen. Natürlich können sie aber auch einfach vorbeischauen, um zu sehen, was diese Gipfelkritiker eigentlich für Menschen sind" wirbt Sabine Zimpel vom Entschuldungsbündnis "erlassjahr.de" für freundliche Teilnahme. Das Thema der Podiumsdiskussion am Freitag laute "Gemeinsam für eine andere Welt - Was wollen die GipfelkritikerInnen?"

Auf der Konferenz wolle man "Protestaktionen gegen den G8-Gipfel besprechen". Von Großdemonstration bis Massenblockaden, von Alternativgipfel bis Migrationsaktionstag, von Kulturveranstaltungen bis Camp kämen alle Teilprojekte zur Sprache. "Unsere Bewegung macht ihre Unterschiedlichkeit zu einer Stärke, lässt sich nicht spalten, sondern steht solidarisch zusammen", so Pedram Shahyar von Attac. "Gemeinsam machen wir die Gipfelproteste im Juni 2007 zu einem ähnlich starken Zeichen wie Seattle 1999 oder Evian 2003: eine massenhafte Bewegung, die sich dem globalen Neoliberalismus entgegenstellt und für eine Globalisierung von unten eintritt. Die Aktionen und Demonstrationen werden in ihrem Ausmaß alle bisherigen Gipfelproteste in Deutschland in den Schatten stellen", hoffen die Organisationen.

Die Konferenz solle mit einem "Zaunspaziergang" - entlang des "Sicherheitszauns" um Heiligendamm - enden. "Der so genannte Sicherheitszaun um Heiligendamm ist ein Symbol dafür, wie der globalisierte Kapitalismus Zäune, Grenzen und Mauern zwischen den Menschen aufrichtet. Wir protestieren damit gleichzeitig gegen den Sicherheitsfetisch der Polizei und gegen die beabsichtigten Einschränkungen der Demonstrationsfreiheit. Der Protest ist da - und er wird sich nicht aufhalten lassen", so Christoph Kleine von der Interventionistischen Linken.

Am 05-04-2007

Für Radreisen auf Radwanderwegen nicht sofort ein neues Fahrrad kaufen

Sport im Alter

Beim Radwandern können noch größere Strecken zurückgelegt werden, als bei den Wanderungen zu Fuß. Es ist der ideale Einstieg für alle, die sich schon über Jahre nicht mehr sportlich betätigt haben und nun etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Ebenfalls ist das Radwandern ein optimales Training für Herz und Kreislauf, damit diese wieder gestärkt und fit werden. Außerdem werden die Lungen mit frischem Sauerstoff versorgt und das Durchatmen in der freien Natur stärkt das ganze Immunsystem.

Die gesundheitlichen Aspekte beim Radwanderung

Das Radwandern zählt gleich nach dem Wandern zu den gelenkschonenden Sportarten und ist für jede Altersklasse geeignet. Aufgrund der sitzenden Haltung werden die Beine entlastet, so dass nicht das gesamte Körpergewicht von diesen getragen werden muss. Besonders vorteilhaft ist das Radwandern bei Problemen im Bereich des Nackens und der Schultern. Hierbei sollte auf eine aufrechte Haltung beim Radfahren geachtet werden. Auch für den Bereich des Rückens ist das Wandern mit dem Rad die perfekte Alternative, um die Leiden zu lindern.

Bei dieser Sportart wird vor allem die Beinmuskulatur trainiert und gleichzeitig die Durchblutung gefördert. Somit wird das Herz mit ausreichend Blut versorgt und ein Blutstau in den Beinen verhindert, der ansonsten wiederum Venenerkrankungen hervorrufen kann. Beim Radwandern werden die Muskelgruppen beansprucht und gleichzeitig können die Balance und der Gleichgewichtssinn trainiert werden.

Die Vorteile beim Radwanderung

Die Vorteile liegen beim Radwandern klar auf der Hand, es kann in fast jeder Region des eigenen Landes und im Ausland unternommen werden. Benötigt werden lediglich ein funktionstüchtiges Fahrrad und die Bereitschaft sich sportlich zu betätigen. Kinder, Eltern und Großeltern können die Radwanderungen gemeinsam unternehmen und dabei einzigartige Schönheiten in der Natur entdecken. Heute finden sich zahlreiche gut ausgebaute Radwanderwege für ihre Radtour, die mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ausgestattet sind, so dass selbst Anfänger einen leichten Einstieg erhalten.

Die Bewegungen an der frischen Luft sind Balsam für Leib und Seele und mit nichts anderem gleichzusetzen. Damit kann einerseits das Immunsystem gestärkt und andererseits die Fitness gefördert werden. Mit dem Radwandern ist die Mobilität gewährt und man kann malerische Seen, Flüsse und Landschaften aus einer vollkommen neuen Sichtweise kennen lernen.

Am 20-06-2012

Radfahren in Stuttgart: Wie ist die Lebenssituation junger Menschen?

Kick-off Radtour durch Stuttgart

Junge Deutsche 2012/13 - Jugendstudie auf Rädern auf Zwischenstopp in Stuttgart choice e.V. veranstaltet eine Kick-off Radtour durch Stuttgart.

Die erste und einzige deutsche Jugendstudie auf Augenhöhe - junge Deutsche 2012/2013 - ist vom 10.09. bis 14.11.2012 wieder unterwegs durch Deutschland und macht am Dienstag in Stuttgart Station.

Wer also am Dienstag die Stuttgarter Innenstadt von Radfahrern bevölkert sieht, wird Zeuge der zweiten Vor Ort - Veranstaltung im Rahmen von junge Deutsche 2012/13. Denn um 16 Uhr kommen an der Jubiläumssäule vor dem Neuen Schloss einige Radfahrer zusammen, um eine kleine Tour durch die Schwabenmetropole zu unternehmen. Junge Deutsche 2012/13 verfolgt das Ziel, ein realistisches Bild der Lebenssituation junger Menschen zu zeichnen. Die Auswertung der Umfrage wird dann im März 2013 bei ihrer Veröffentlichung in Berlin an die Politik übergeben. Am 10.09. besteigt Projektgründer Simon Schnetzer in Kempten/Allgäu zum zweiten Mal als Botschafter der Studie sein Fahrrad, um deutschlandweit mit 14-34-Jährigen ganz direkt ins Gespräch zu kommen. Allerdings werden anders als beim ersten Durchlauf der Studie im Rahmen der Tour junge Leute selbst dazu qualifiziert, in ihrer Stadt oder Gemeinde Interviews durchzuführen. Daraus erstellen die jungen Leute in Form von Stadtstudien die Argumentationsgrundlage für bessere Rahmenbedingungen des Erwachsenwerdens in ihrer Stadt oder Gemeinde.

Hinter der Studie steht die Servicestelle Jugendbeteiligtung (www.servicestelle-jugendbeteiligung.de), die sich bereits durch das Beteiligungsprojekt Youthbank einen Namen gemacht hat. Ihr Partner in der Landeshauptstadt ist der gemeinnützige Verein choice e.V., dessen Ziel die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und der Welt ist.

Gemeinsam gilt es bei dieser Radtour, die Orte aufzusuchen, welche für Jugendliche von Bedeutung sind. Darunter fallen Jugendhäuser und Cafés, aber natürlich auch Beratungseinrichtungen, Jugendstellen und öffentliche Plätze, an denen Heranwachsende anzutreffen sind. Das letzte Etappenziel am Dienstag wird dabei die "Cannstatter Inzel" (www.inzel.de) - offener Jugendtreff und Streetworkingstelle - sein. Dort findet ab 20 Uhr ein Workshop statt, in dem die Studie "Junge Deutsche" ausführlich vorgestellt wird und Jugendarbeiter im Umgang mit ihr geschult werden können.

Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, an der Stuttgart - Tour teilzunehmen. Um 16 Uhr beginnt diese an der Jubiläumssäule vor dem Neuen Schloss (Stgt.-Mitte) und endet gegen 20 Uhr in der "Cannstatter Inzel" mit einer Infoveranstaltung und einem entspannten Ausklang des Tages mit Grillwaren und Musik.

Die letzte Studie lesen: www.jungedeutsche.de/junge-deutsche-2011 Die Karte und Stopps der Tour: www.jungedeutsche.de/jd2012/tourdaten

Am 10-09-2012

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