Eine "Lange Nacht der Puffs" plant der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen in Berlin. "Mit der Aktion wollen wir immer noch bestehenden Klischees über unser Gewerbe entgegenwirken", kündigte Bundesvorsitzende Stephanie Klee am Donnerstag in der Hauptstadt an. In den Etablissements sollen Lesungen erotischer Literatur, Striptease- oder auch Musik-Events stattfinden. Zudem können Besucher die Räume und Zimmer besichtigen. "So wie Restaurants unterschiedlich gestaltet sind, sind es auch unsere Läden", betonte Klee. "Wir wollen aus der Schmuddelecke raus." Wichtig ist den Prostituierten nach Klees Worten Akzeptanz, schließlich zahlten sie wie jeder Arbeitnehmer Steuern.
Derzeit gehe es der Branche schlecht, sagte Klee. "Wir leiden unter der allgemeinen Rezession." Wenn es Theatern, Hotels und Kneipen schlecht gehe, hätten auch die Prostituierten schlechteren Umsatz. Die "Lange Nacht" soll nach Klees Worten im Herbst stattfinden. Etwa 30 Bordelle und mehrere freischaffend tätige Prostituierte wollen sich daran beteiligen. Nach dem Vorbild der Berliner Museumsnächte werde ein Shuttle-Bus von Ort zu Ort fahren.
Als Erkennungszeichen bei künftigen Erotik-Events wird der Gips-Bär "Knutschi" zu sehen sein. Die etwa drei Meter hohe Hartgips-Figur ziert ein überdimensional großer Kussmund und eine echte Korsage.