Karl Kardinal Lehmann nannte in einem Grußwort den Rückgang der Spenden "besorgniserregend". Die Liebe zum Leben könne sich auch darin zeigen, dass man nach dem eigenen Tod einem anderen Menschen ein neues Leben ermögliche, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.
Transplantationsexperte Mauer betonte, die Angehörigen seien oft überfordert, die Entscheidung zur Organspende treffen zu müssen, ohne den Willen des Sterbenden zu kennen. Die Ablehnungsrate in so einem Fall betrage immer noch bundesweit 38 Prozent. Der Arzt appellierte deshalb an die Bevölkerung, "sich zu Lebzeiten zur Organspende zu äußern und die Entscheidung in der Familie zu thematisieren." Mauer forderte außerdem, bundesweit flächendeckend Transplantationsbeauftragte in Krankenhäusern einzuführen, um die Angehörigen besser betreuen zu können.
Zum Tag der Organspende am 1. Juni wollen Selbsthilfegruppen und die Deutsche Stiftung Organspende für die Auseinandersetzung mit dem Thema werben und zu mehr Spenden auffordern. Bei der Zentralveranstaltung der Selbsthilfe Lebertransplantierter in Mainz wird Kardinal Lehmann einen Dankgottesdienst für die vielen unbekannten Organspender und deren Angehörige gestalten.