DIE Internet-Zeitung
“Quälendes Verfahren“

Auszahlung der NS-Entschädigungen verzögert sich

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Bei der Bewilligung der Entschädigungen für frühere Zwangsarbeiter kommt es nach Ansicht des Bundesverbandes "Information und Beratung von NS-Verfolgten" in einigen Ländern zu Verzögerungen. Die Partnerorganisationen, die die Auszahlung der insgesamt 4,1 Milliarden Euro bei der Bundesstiftung beantragen müssen, hätten die rund 1,4 Millionen Anträge unterschiedlich schnell bearbeitet, sagte Verbandsgeschäftsführer Lothar Evers. Das führe dazu, dass in Polen und Tschechien viele Berechtigte ihre Entschädigung bereits beantragt hätten, während in Russland das Gros der ehemaligen NS-Zwangsarbeiter noch keine bewilligten Anträge abgegeben habe.


Nach Angaben der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" erhielten bis zum 21. Mai etwa 756 000 Menschen Geld: Rund 1,4 Milliarden von den insgesamt 4,1 Milliarden Euro seien überwiesen worden. Evers bedauerte jedoch das "quälende Verfahren" der Auszahlung. "Das kann schon zwischen zwei bis fünf Jahre dauern", monierte er. Auch die Anträge seien je nach Partnerorganisation unterschiedlich abgefasst.

Weil derzeit noch unklar sei, ob die 4,1 Milliarden Euro ausreichen, werde zudem in zwei Raten gezahlt - dabei sei es von der jeweiligen Partnerorganisation abhängig, wie hoch die erste Tranche ist. "Das kann zwischen 30 und 70 Prozent der Gesamtauszahlung sein", betonte Evers. Gleichwohl sei gut ein Jahr nach Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag ein "positives Signal" gesetzt worden, sagte der Verbandsgeschäftsführer.

Evers geht zudem davon aus, dass die Gesamtsumme der Stiftung nicht langen wird, um die zugesicherten Gelder in Höhe von rund 7700 Euro für einstige KZ- und Ghetto-Häftlinge und etwa 2500 Euro für deportierte Zwangsarbeiter zu überweisen. Es müsse verhindert werden, dass die Opfer unterschiedlich hohe Entschädigungen erhalten - je nachdem, wo sie lebten und ihre Anträge einreichten. Deshalb sei davon auszugehen, dass der Entschädigungsfonds aufgebessert werden müsse, erklärte Evers.

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