Das brandenburgische Landwirtschaftsministerium hat dagagen Zweifel daran geäußert, dass der unter Verdacht stehende Öko-Hof das Herbizid Nitrofen verwendet haben könnte. Der Betrieb habe nicht einmal eine Herbizidspritze, sagte ein Ministeriumssprecher. Zudem sei die gemessene Konzentration des Giftes so hoch, dass der Landwirt es "tütenweise" hätte ausschütten müssen.
Unterdessen dringt das Bundesverbraucherschutzministerium auf umfassende Aufklärung. Um Maßnahmen zu ergreifen, werde sich Staatssekretär Alexander Müller Dienstag mit Vertretern der Ökoverbände treffen, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag in Berlin.
Diese wies die Einschätzung zurück, wonach der Ökolandbau durch den Futtermittelskandal diskreditiert ist. Die dort üblichen Kontrollen gingen "weit über das hinaus, was im konventionellen Landbau" üblich sei. So sei es in erster Linie durch diesen Umstand gelungen, das giftige Unkrautvernichtungsmittel Nitrofen zu finden. Es handele sich dabei um einen Stoff, nach dem gewöhnlich gar nicht mehr gesucht werde.
Unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Futtermittelskandals stoppten auch Ökobauern aus Mecklenburg-Vorpommern ihre Auslieferungen.
Mit dem belasteten Futtermittel das aus einem Brandenburger Betrieb stammte, wurden schätzungsweise 100 Öko-Betriebe in ganz Deutschland beliefert.