Der BUND fordert eine Konvention zur Unternehmensverantwortung, die grundsätzliche ethische Standards für wirtschaftliches Handeln festlegt. Dazu gehöre die Pflicht, dass Firmen umfassend über die ökologischen und sozialen Folgen ihres Tuns berichten. Betroffene müssten geplanten wirtschaftlichen Projekten zustimmen und im Streitfall die Konzerne in deren Heimatländern verklagen können. Anwohner und Gemeinden sollten außerdem ein verbrieftes Recht auf die natürlichen Ressourcen erhalten, die sie für eine gesunde und nachhaltige Lebensweise benötigen.
"Es ist gut, dass führende Banker, Manager und Politiker über die Verantwortung von Wirtschaftsunternehmen diskutieren", sagt Angelika Zahrnt, BUND-Bundesvorsitzende. "Aber wir brauchen mehr als schöne Reden und zahnlose Selbstverpflichtungen." Das Fehlverhalten von Großkonzernen habe maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die soziale und ökologische Lage seit dem Weltumweltgipfel von Rio de Janeiro global verschlechtert hat. Dieser Trend könne nur mit verbindlichen internationalen Abkommen umgekehrt werden. "Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass bei den Verhandlungen von Johannesburg in dieser Frage ein Durchbruch erzielt wird", fordert Zahrnt.
Die Protestaktion vor der Weltbank-Konferenz ist Auftakt einer dreimonatigen Johannesburg-Kampagne des BUND und seiner internationalen Partner von Friends of the Earth. Unter dem Motto "Don't let big business rule the world!" wollen sie auf die Notwendigkeit globaler Regeln für "global players" hinweisen. Auf Aktionstagen sowie über Internet und Postkarten werden dabei Forderungen an die Delegierten des Weltumweltgipfels gesammelt, die in Johannesburg präsentiert werden sollen.