Die japanische Regierung handele völlig skrupellos, wenn sie angesichts dieser Forschungsergebnisse die Wiederaufnahme des kommerziellen Walfangs fordere, sagt Thilo Maack, Greenpeace-Meeresexperte in Shimonoseki. Schon in den 60er und 70er Jahren habe die japanische Walfangindustrie die Bestände an den eigenen Küsten ruiniert, obwohl immer wieder vor der Ausrottung der Tiere gewarnt wurde.
Waehrend der diesjaehrigen IWC-Tagung droht zudem die Verabschiedung von Resolutionen, die den Schutz der Meeresriesen gefaehrden. Auf Draengen Japans soll zum Beispiel darueber beraten werden, wie das Handelsverbot fuer Walprodukte aufgehoben werden kann. Bisher ist der Handel mit Walprodukten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) verboten. Das fuehrt dazu, dass weder Norwegen noch Japan den erwuenschten Handel mit dem Fleisch der sanften Riesen betreiben koennen.
Ausserdem drängt Japan auf die Ausweitung des so genannten wissenschaftlichen Walfangs. Während die japanische IWC-Delegation behauptet, Walfang zu Forschungszwecken zu betreiben, würden die Tiere auf den Schiffen küchenfertig zerlegt.
Durch systematische Bestechungen kleiner Länder der Karibik und Afrikas versucht die japanische Regierung seit längerem, eine einfache Mehrheit in der IWC zu bekommen. Eine einfache Mehrheit ist in der IWC bereits ausreichend für die Verabschiedung der gewünschten Resolutionen. Allein in den letzten zwei Wochen sind die Entwicklungsländer Benin, Gabun, Palau und die Mongolei der IWC beigetreten, um die japanische Position zu unterstützen.