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Wochenendunwetter

Deutschlandweit überflutete Strassen und Keller nach Regen

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Heftige Unwetter haben am Wochenende in Teilen Deutschlands die Feuerwehr in Atem gehalten und erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen waren vor allem Baden-Württemberg, Nordbayern, Rheinland-Pfalz, Nordhessen und Sachsen-Anhalt. Nach Polizeiangaben führten heftige Regenfälle und Gewitter zu Überschwemmungen von Autobahnen und örtlich Schlammlawinen. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk waren zum Teil pausenlos im Einsatz.


Die Autobahn A2 Berlin-Hannover wurde in der Nähe von Stendal in Sachsen-Anhalt nach starken Regenfällen am Samstagabend gesperrt. Zwischen Burg-Ost und Theeßen hatte sich eine bis zu 80 Zentimeter hohe Wasserlache gebildet. Der Abschnitt in Richtung Berlin bleibt gesperrt. In Richtung Berlin sei der Abschnitt zwischen Burg-Ost und Theeßen nur einspurig befahrbar, sagte ein Sprecher des Magdeburger Verkehrsministeriums am Montag. Für den Schwerlastverkehr sei die Strecke bis auf weiteres vollständig gesperrt. Lkw werden umgeleitet. In Richtung Hannover ist der Verkehr für alle Fahrzeuge wieder freigegeben.

Nach heftigen Niederschlägen hatte sich am Samstag auf der A 2 eine bis zu 80 Zentimeter hohe Wasserlache gebildet. Auch am Montagvormittag war das Wasser noch nicht vollständig abgeflossen. Die Ursache für die Überflutung sei immer noch unklar, sagte der Sprecher. "Wir haben bislang noch nie eine derartige Situation gehabt." Derzeit werde von Fachleuten untersucht, ob der Unterbau der Autobahn in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch die Gründe für den Wasserstau sollen dabei geklärt werden. Weitere Erkenntnisse erhoffte sich Krems im Laufe des Tages.

Wegen einer Schlammlawine musste auch die Autobahn 2 von Hannover nach Dortmund an der Anschlussstelle Bad Eilsen zeitweise gesperrt werden. Mehrere tausend Liter Wasser legten die Bahnstrecke zwischen Hannover und Paderborn lahm. Im nordrhein-westfälischen Lügde (Kreis Lippe) hatten die Regenfluten zwei Gleise überspült. In Baden-Württemberg musste die Feuerwehr etwa 60-mal ausrücken, um überflutete Keller leer zu pumpen. Wegen Erdrutschen wurden in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg zwei Landstraßen gesperrt.

Daneben seien viele weitere Straßen überflutet gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. In der Würzburger Innenstadt waren vier Autofahrer von den Wassermengen eingeschlossen. In einem Wohnhaus in Würzburg schlug ein Blitz in einen Kamin ein und löste einen Dachstuhlbrand aus. Ein Nachbar wurde nach Polizeiangaben bei dem Versuch zu helfen leicht verletzt.

Auch in Kaiserslautern schlug bei einem Gewitter der Blitz in den Dachstuhl eines Einfamilienhauses ein und richtete einen Schaden von etwa 50 000 Euro an. Verletzt wurde niemand. Im Bereich Lautertal war die Bundesstraße 270 wegen Überflutung zeitweise gesperrt. Ebenso waren in Nordhessen einige Straßen vorübergehend nicht passierbar. Im südlichen Niedersachsen richteten Unwetter teils erhebliche Schäden an. In Springe lösten sintflutartige Niederschläge innerhalb kürzester Zeit großflächig Erdboden ab. Dadurch entwickelte sich eine Schlammlawine, die sich quer durch einen Ortsteil wältzte, wie die Polizei in Garbsen mitteilte. Dabei wurden Straßen unterspült, Gehwege weggerissen und ganze Grundstücke zugedeckt. Die Bundesstraße 217 musste zeitweise gesperrt werden. Polizei und Feuerwehr schätzten den Schaden auf mindestens 250 000 Euro.