Insgesamt umfasst der Bericht, der unter dem Titel "Wir, die Kinder" läuft, Daten aus fast 150 Ländern. Er stellt damit die größte und umfassendste Studie dar, die jemals über die Lebensbedingungen von Kindern veröffentlicht wurde. Ungleichheit und weit verbreitete Armut stehen nach Angaben des Berichts in einem direkten Zusammenhang zu fehlenden Investitionen in junge Menschen, insbesondere in Gesundheit, Bildung und Schutz. "Wenn die Regierungen es mit der zum Ziel gesetzten Armutsminderung wirklich ernst meinen, dann müssen sie die Belange der Kinder zu ihrer ersten Priorität machen", heisst es in dem Bericht.
Mehr als 70 Staats- und Regierungschefs und 170 nationale Delegationen wollen sich auf der Tagung auf eine Reihe konkreter Ziele für das Überleben, die Entwicklung und den Schutz von Kindern und Jugendlichen verpflichten. "Wir, die Kinder" ist die Nachfolgeveranstaltung der Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, die vor kurzem in Monterrey/Mexiko stattfand. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF sieht in der Sondertagung die wichtige Entscheidung darüber, wohin ein großer Teil der in Monterrey zugesagten Entwicklungshilfe-Gelder fließen soll.
Mehr als zehn Millionen Kinder sterben nach wie vor jedes Jahr, rund 150 Millionen Kinder sind unterernährt, und über 120 Millionen gehen nicht zur Schule - die Mehrheit davon Mädchen. Die weltweiten Hilfsprogramme für Kinder wirken direkt und sind außerordentlich effizient. Dabei geht es um Impfungen, Ernährung, Hygienemaßnahmen und eine umfassende Ausbildung. Der wirtschaftliche Nutzen solcher Investitionen ist nach Angaben der UNO ausreichend belegt: Eine Studie der Rand Corporation aus dem Jahr 1998 fand heraus, dass man für jeden Dollar, der in die körperliche und geistige Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern investiert wird, sieben Dollar zurückerhält, vor allem durch künftige Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen, beim Förderunterricht, bei der Arbeitslosenunterstützung und der Kriminalitätsbekämpfung. Weitere Untersuchungen zeigen umfangreiche Renditen aus Investitionen in Gesundheit und Bildung.