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Das Streikkonzept der IG Metall

Nadelstiche statt Flächenstreik

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In ihrem ersten Arbeitskampf seit sieben Jahren will die IG Metall nicht wie früher flächendeckend einen ganzen Tarifbezirk bestreiken, sondern setzt stattdessen auf kurzzeitige Arbeitsniederlegungen in strategisch wichtigen Unternehmen. Klassische Streiks, bei denen in einzelnen Betrieben für mehrere Tage oder Wochen die Bänder stillstehen, sollen damit der Vergangenheit angehören. "Flexi-Streik" heißt die neue Strategie der Gewerkschaft, bei der möglichst viele Unternehmen in einer festgelegten Reihenfolge in den Arbeitskampf einbezogen werden.


Dem Streikkonzept der IG Metall zufolge soll die Arbeit in den Unternehmen zunächst nur für jeweils einen Tag niedergelegt werden - am Folgetag sind dann andere Betriebe an der Reihe. Sieht die Gewerkschaft Bedarf für eine "kontrollierte Steigerung", können bereits bestreikte Unternehmen erneut zum Zuge kommen. Kalte Aussperrungen in Betrieben außerhalb des Streikbezirks sollen so vermieden, gleichzeitig aber ein ökonomischer Druck auf die Arbeitgeber erzeugt werden.

Knapp 200 Betriebe hat die baden-württembergische IG Metall in dem traditionellen Pilotbezirk auserkoren, um höhere Löhne und Gehälter zu erkämpfen - fast ein Viertel aller tarifgebundenen Unternehmen im Südwesten. Der Fahrzeug- und Maschinenbau ist dabei ebenso vertreten wie die Aluminium- und die Elektroindustrie, die Medizintechnik und die Werkzeugproduzenten. Kleine Mittelständler mit 40 bis 50 Beschäftigten gehören dazu, aber auch die Industrieriesen mit weit über 10 000 Mitarbeitern.

Beginnen soll der Arbeitskampf am Montag mit einem Paukenschlag: Insgesamt 53 000 Mitglieder in 21 Betrieben sind dann aufgerufen, sich am Streik zu beteiligen. Vieles spricht aber dafür, dass sich die großen Autohersteller wie Porsche, Mercedes oder Audi gleich zu Beginn auf einen Ausstand einstellen müssen.

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