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IG Metall streikt ab Montag

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Erstmals seit sieben Jahren wird ab Montag in der deutschen Metall- und Elektroindustrie gestreikt. Der Arbeitskampf beginne zunächst in 21 Betrieben mit insgesamt mehr als 50 000 Beschäftigten im traditionellen Pilotbezirk Baden-Württemberg, sagte IG-Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel am Donnerstag in Frankfurt am Main. Der Gewerkschaftschef warnte die Arbeitgeber vor Aussperrungen, da diese den Tarifkonflikt verschärften. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, zeigte sich erneut enttäuscht über das Scheitern der Tarifverhandlungen, appellierte aber an die Mitgliedsfirmen, auf Aussperrungen zu verzichten.


Die IG Metall will in dem bevorstehenden Arbeitskampf erstmals ein neues Streikkonzept anwenden. Die so genannten Flexi-Streiks sollen möglichst viele Belegschaften und Betriebe einbeziehen. Nach Beginn des Streiks am Montag seien weitere auf jeweils einen Tag befristete Ausstände geplant, erklärte Zwickel. Insgesamt werde in der kommenden Woche in mehr als 80 Betrieben Baden-Württembergs gestreikt. Das Konzept bietet Zwickel zufolge den Arbeitgebern keinen Ansatzpunkt für Aussperrungen. Diese seien "ein Relikt aus den Zeiten des Klassenkampfes". Der stellvertretende IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters kündigte an, dass die Betriebe an neuralgischen Punkten getroffen würden. Der Streik werde mittelständische Zulieferer genauso treffen wie große Konzerne. Ungeachtet der Streikankündigung ließ Zwickel Bereitschaft erkennen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Am Freitag will der baden-württembergische IG-Metall-Bezirksleiter Berthold Huber bekannt geben, wo und in welchen Betrieben gestreikt wird. Der Streikbeginn in Berlin/Brandenburg, wo sich die Metaller in einer Urabstimmung ebenfalls für einen Arbeitskampf ausgesprochen hatten, soll nach Gewerkschaftsangaben zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden.

Nach Einschätzung von Banken-Volkswirten belastet ein längerer Streik und ein möglicher Tarifabschluss über vier Prozent die Konjunktur in Deutschland. Wenn es zu Lohnerhöhungen über vier Prozent komme, sei das zu viel, sagte der Chefvolkwirt der HypoVereinsbank, Martin Hüfer, dem Fernsehsender DW-TV. Klaus Friedrich von der Dresdner Bank befürchtet ab einer Streikdauer von mehr als drei Tagen "einen bleibenden Schaden für die deutsche Wirtschaft". Der Aufschwung könne von einem längerem Streik abgewürgt werden, sagte Friedrich im Rundfunksender DW-Radio.

Die IG Metall will mit ihrer Ausgangsforderung nach Entgelterhöhungen im Gesamtvolumen von 6,5 Prozent für die 3,6 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie in den Streik ziehen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 3,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung angeboten.

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