Die Schau ist in Zusammenarbeit mit dem Musee d'Histoire de la Ville de Luxembourg entstanden, wo sie in etwas anderer Form im Jahr 2000 gezeigt wurde. Große europäische Museen haben Leihgaben beigesteuert. Zu den rund 350 gezeigten Objekten zählen neben historischen Sachzeugnissen wie Foltergeräte und einem Hexenhemd auch Kunstwerke, Filme und literarische Texte, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Schau ist als sinnliches Erlebnis inszeniert: Beim Rundgang durch die zumeist mit dunkler Gaze ausgekleideten Ausstellungsabschnitte wird der Besucher von einer Klanginstallation begleitet.
Die Präsentation wolle zugleich mit noch immer weit verbreiteten Klischees aufräumen, betonte Ottomeyer. So sei die Hexenverfolgung nicht ein Phänomen des "finsteren Mittelalters", sondern erlebte ihre Hochzeit vom 16. bis 18. Jahrhundert. Bis heute spielten Satanismus, Wahrsagerei und Hexenglaube eine Rolle. Die Ausstellung versuche, Lebensumstände und Mentalitäten aufzuzeigen, die die Hexenverfolgung erst möglich machten.
Ferner gehe die jüngste Forschung nicht mehr von den ursprünglich angenommenen neun Millionen Opfern aus. 40 000 bis 60 000 Menschen seien in Europa der Hexenverfolgung zum Opfer gefallen. Außerdem gehe es nicht ausschließlich um die Stigmatisierung von Frauen, vielmehr "war jede vierte Hexe ein Mann", sagte der DHM-Chef.
Zu der Ausstellung ist ein Katalog (22 Euro) erschienen. Begleitend werden Führungen - auch für Kinder und Schüler - angeboten. Öffnungszeiten täglich außer Mittwoch von 10.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag bis 22.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.