Der Kuratoriumsvorsitzende räumte ein, dass der Zukunftsfonds der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" seine Fördertätigkeit schon früher aufnehmen sollte. "Wir haben bisher alle Energie in die Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter gesteckt." Bis zum 15. April seien 1,3 Milliarden Euro als erste von zwei Raten an 662 000 ehemalige Zwangsarbeiter in Polen und Tschechien und jüdische Antragsteller geflossen, teilte Vorstandschef Michael Jansen mit. "Die Auszahlung läuft reibungslos", sagte Jansen.
Die Stiftung rechnet mit insgesamt etwa 1,5 Millionen ehemaliger Zwangsarbeiter, die einen Anspruch auf bis zu 7500 Euro Entschädigung haben. Nach monatelangen Verhandlungen hatten die Stifter, Bundesregierung und deutsche Wirtschaft, rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Der Vorwurf amerikanischer Opferanwälte, wonach Spenden der Wirtschaft an die Stiftung nicht richtig verbucht worden seien, nannte Kastrup "unrichtig".