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Künftig nicht nur USA-Gespräche billig

Verbraucherschützer begrüßen Call-by-Call im Ortsnetz

Am

Ab Ende des Jahres gibt es Call by Call und Preselection auch im eigenen Ortsnetz. Die Bundesregierung reagiert damit auf eine drohende Verurteilung wegen der Verletzung einer EG-Richtlinie. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßte die Entscheidung des Bundeskabinetts. Die Kabinettsentscheidung zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes bringe Verbrauchern auch die vom vzbv geforderte freie Wahlmöglichkeit zwischen einer festen Voreinstellung (Preselection) oder der Wahl je nach Anruf (Call-by-Call).


"Angesichts einer nach wie vor marktbeherrschenden Stellung der Deutschen Telekom auf der letzten Meile und der noch immer hohen Gebühren für Ortsgespräche war der Beschluss der Bundesregierung überfällig", sagte Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes. Der vzbv rechnet damit, dass sich mittel- bis langfristig diese Entgelte nach unten bewegen werden. "Wir erwarten aber, dass die Umsetzung der Gesetzesänderung zum Vorteil der Kunden durch entsprechende regulatorische Begleitmaßnahmen so gestaltet wird, dass alternative Telekommunikationsanbieter eine echte ökonomische Chance erhalten und Betreiber eigener Ortsnetze nicht nachträglich benachteiligt werden", so vzbv-Vorstand Edda Müller.

Eine Stärkung des Wettbewerbs bei Ortsgesprächen sei nur möglich, wenn die Regulierungsbehörde Preisvorgaben mache, die den Bedürfnissen des Marktes angepasst sei. Dann würden auch die Gebühren für private Verbraucher endlich sinken.

Bisher haben Telefonkunden im Ortsnetz nur die Möglichkeit, mit ihrem kompletten Anschluss zu einem alternativen Anbieter zu wechseln. Call by Call ist entgegen einer EU-Richtlinie nicht möglich, außer über den technischen Trick über eine frei tarifierbare 01900-Nummer. Da Komplettanschlüsse der Telekom-Konkurrenz nur in wenigen Städten oder für Großkunden verfügbar sind, muss die große Mehrheit der Telekom-Kunden weiterhin für ein Ortsgespräch mehr bezahlen als für eine Interkontinental-Verbindung mit einem preiswerten Anbieter. Ein großes Hindernis für den kompletten Wechsel zu einem privaten Anbieter sind vor allem die hohen Entgelte, die die Telekom für die sogenannte letzte Meile verlangt, d.h. den Kupferdraht zwischen der Vermittlungsstelle und der Telefondose des Kunden.

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