DIE Internet-Zeitung
Urwaldgipfel Den Haag

Protestaktion von über 1000 "Kids for Forests"

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Am Rande des Ministertreffens des UN-Urwaldgipfels in Den Haag demonstrieren heute 1000 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt für den Schutz der Urwälder. Die 7- bis 18-jährigen des Greenpeace-Projektes "Kids for Forests" zogen mit einer selbst gestalteten Arche Noah von Scheveningen bis zum Tagungszentrum. Umweltminister Jürgen Trittin empfing die Kinder, um ihre Forderungen zum Urwaldschutz anzuhören. Die Kinder übergaben 200.000 Unterschriften für den Schutz der Urwälder an die Konferenzleiterin Geke Faber. Unterschrieben haben auch 230 prominente Sportler, Musiker und Schauspieler aus der ganzen Welt, unter ihnen Juliet Binoche, Nina Hagen und Bianca Jagger.


In einem gemeinsamen Appell forderten auch Greenpeace, die Gewerkschaften IG BAU und IG Metall, die Arbeitsgemeinschaft für Naturgemäße Waldwirtschaft sowie 12 weitere Umwelt- und Sozialverbände Bundeskanzler Gerhard Schröder zu konkretem Urwaldschutz auf. Die deutsche Bundesregierung soll sich auf den derzeit in Den Haag tagenden Urwaldgipfel, der sechsten Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt (COP-6 CBD), durch konkrete finanzielle Angebote ein aktionsorientiertes Arbeitsprogramm zum Schutz der letzten Urwälder zum Erfolg bringen.

"Hier entscheiden die Erwachsenen darüber, wie die Urwälder aussehen, wenn ich mal gross bin. Ich bin nach Den Haag gekommen, damit die Politiker die Holzfäller endlich stoppen", sagt Lars Osterhus (12) aus Leipzig. "Ich finde es gut, dass bei "Kids for Forests" alle Kinder weltweit zusammen arbeiten und zusammen denken." Rebekka Stolz (15) aus Göttingen: "Urwälder sind über Tausende von Jahren gewachsen und werden jetzt dramatisch schnell zerstört. Urwälder sind das Prächtigste, was wir haben. Wenn die Wälder abgeholzt werden, sterben die Tiere vom Paradiesvogel bis zum Gorilla mit. Wie wir Menschen wohl reagieren würden, wenn Orang-Utans unser Zuhause zersägen würden?"

"Kids for Forests" waren seit letztem Juli in 19 Ländern rund um den Globus aktiv. Sie töpferten Urwaldtiere, stellten ihr eigenes Recyclingpapier her und gestalteten eine Weltkarte mit Urwaldtieren. Sie übten Theaterstücke ein und schrieben Gedichte und Lieder über die Urwälder. In Chile lebten sie zusammen mit indigenen Kindern in einem Urwald-Camp. "Wir haben unser Bestes gegeben, um die Politiker auf die Urwaldkrise aufmerksam zu machen. Jetzt wollen wir hier in Den Haag sehen, ob die Minister die Urwälder auch wirklich schützen", sagt Camila Velazquez Yepi (14) aus Osorno in Chile.

Die "Kids for Forests" in Den Haag stammen aus den Urwaldländern Brasilien, Chile, Kamerun, Kanada und Russland sowie aus den europäischen Holzimport-Ländern wie Deutschland, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Österreich, Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und der Slowakei.

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