Manfred Ragati, Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO), zeigte sich in seinem Schreiben verwundert über diese unmissverständliche Ablehnung, da noch im Internationalen Jahr der Freiwilligen 2001 führende Vertreter der Wirtschaft die Bereitschaft signalisiert hätten, sich in Partnerschaft mit sozialen und gemeinnützigen Organisationen des sogenannten Dritten Sektors mehr für die Belange der Zivilgesellschaft von morgen einzusetzen. Für die AWO zähle unzweifelhaft das wichtige Feld der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und damit der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen zu diesem Komplex.
"Die strikte Ablehnung", schrieb Ragati, "ist auch insoweit nicht hilfreich, als sie die guten Erfahrungen und die Zusammenarbeit der AWO mit Unternehmen bei Betriebskindergärten hinterfragt und Zukunftsgespräche mit Unternehmen eher belastet statt fördert".
Der AWO-Vorsitzende verweist in seinem Schreiben darauf, dass es trotz der Kulturhoheit des Staates auch private Hochschulen unter Beteiligung der Wirtschaft gäbe. "Warum", so Ragati, "nicht also auch ein stärkeres Engagement der Unternehmen für die Betreuung der Kinder ihrer Beschäftigten?"
Der AWO-Vorsitzende forderte den DIHK-Präsidenten zu einem Dialog mit den freien Trägern von Kinderbetreuungseinrichtungen auf.