Bremens Bürgermeister Henning Scherf (SPD) sagte, seine Stadt sei vom DFB "reingelegt" worden. Es sei nicht mit offenen Karten gespielt worden, sagte Scherf in Bremen. Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) war ebenfalls enttäuscht. Er habe das Gefühl, "vieles wurde nach dem aktuellen Tabellenstand beurteilt". Fortuna Düsseldorf spielt zur Zeit nur in der Regionalliga.
In Köln wurde dagegen der Zuschlag für das Müngersdorfer Stadion von hunderten jubelnder Fans auf dem Alten Markt gefeiert. Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) versprach für 2006 ein "tolles Fußballfest mit viel rheinischer Heiterkeit". Für den bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) gab es einen "Erfolg auf der ganzen Linie". Schließlich setzten sich mit München und Nürnberg beide bayerischen Bewerberstädte durch. Außerdem bekam München noch den Zuschlag für das Medienzentrum. Zur Fußball-WM werden rund 20 000 Journalisten erwartet.
Die rund einstündige Bekanntgabe der Austragungsorte war in der Alten Oper in Frankfurt am Main mediengerecht inszeniert worden. Der Weltmeister von 1974, Gerd Müller, drückte auf einen Knopf in Form eines Fußballs, und nacheinander erschienen in einem Kurzfilm die ausgewählten Städte. Am Morgen hatten Vertreter der FIFA, des OK-Aufsichtsrates und des OK-Präsidiums gemeinsam über die Vergabe der Spielorte beraten. Die Fußball-WM findet nach bisherigen Plänen vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 statt. Deutschland hatte sich vor zwei Jahren bei der Auswahl des Ausrichterlandes denkbar knapp gegen Südafrika durchgesetzt.
Ursprünglich hatten sich 24 Städte für die Austragung der Spiele interessiert. Ihre Bewerbungsunterlagen hatten im Dezember 16 Städte abgegeben. In der vergangenen Woche hatte Leverkusen seine Bewerbung jedoch zurückgezogen, so dass letztlich 15 Bewerber übrig blieben.