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Besonders Ausländer betroffen

Wohnungsnot unter Studenten nimmt dramatisch zu

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Die Wohnungsnot unter den Studenten in spitzt sich unmittelbar vor Beginn des Sommersemesters drastisch zu. Während in den vergangen Monaten immer mehr ausländische Studenten nach Deutschland gekommen seien, sei kein einziger zusätzlicher Wohnheimplatz geschaffen worden, sagte die Stellvertretende Generalsekretärin des Deutschen Studentenwerks, Andrea Hoops in Bonn. Mindestens 21 000 neue Wohnheimsplätze würden dringend gebracht. "Extrem schwierig" sei die Lage in München, Heidelberg und Hamburg.


Hoops wirft der Politik vor, in dem Bemühen, ausländische Studenten nach Deutschland zu holen, die Gestaltung "gastfreundlicher" Rahmenbedingungen versäumt zu haben. Sollte sich die Situation nicht verbessern, stehe der Erfolg der Initiativen für mehr ausländische Studenten und Fachkräfte in Deutschland auf dem Spiel.

Derzeit stehen nach Angaben des Deutschen Studentenwerks für rund 1,7 Millionen Studenten 224 000 öffentlich geförderte Wohnheimplätze zur Verfügung. Die Zahl der ausländischen Studenten habe sich vom Wintersemester 1997/98 zum Wintersemester 2000/01 um 22 000 auf 125 000 erhöht. Die Tendenz sei steigend.

In Heidelberg ist die Situation nach Einschätzung des Studentenwerks "katastrophal". Partner-Unis der Hochschule Heidelberg drohten mittlerweile damit, die Partnerschaftsverträge zu kündigen, sollten die Austauschstudenten nicht mehr vernünftig untergebracht werden, sagte die Abteilungsleiterin für Studentisches Wohnen, Renate Homfeld. Insgesamt stünden Hunderte von Studenten pro Semester buchstäblich auf der Straße. Viele angehende Erstsemestler zögen mittlerweile die Konsequenzen aus der desolaten Wohnungslage: Sie sagten ihren Studienplatz in Heidelberg ab und wanderten in andere Hochschul-Standorte ab. Homfeld vermutet: "Vielleicht ist dies von politischer Seite sogar beabsichtigt. Denn wenn die Abiturienten und Austauschstudenten bei uns keine Unterkünfte bekommen, gehen sie eher in den Osten."

In München stehen über 3000 Studenten auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz. Ein zunehmendes Problem sei auch in der bayerischen Metropole der Zuzug ausländischer Studenten, sagte ein Sprecher des Studentenwerkes. Diese seien bisher bei der Vergabe von Wohnheimplätzen bevorzugt worden, doch die Obergrenze sei nun erreicht. Würden noch mehr Gaststudenten in die Heime aufgenommen, wären nur noch Ausländer in diesen Unterkünften. Die Ziele des Austauschs, der Sprach- und Kulturaustausch mit den hiesigen Studenten, würden dann verfehlt.

Auch in Hamburg sind zur Zeit vor allem ausländische Studenten von der Wohnungsnot betroffen. Rund 200 Gäste aus dem Ausland hätten wenige Tage vor Beginn des Semesters am nächsten Montag noch keine adäquate Bleibe gefunden. 30 Prozent der Wohnheimplätze seien für Ausländer reserviert. Dennoch müssten auch sie im Schnitt drei bis sechs Monate auf ein freies Zimmer warten.

In den neuen Ländern ist die Wohnungslage dagegen vielerorts besser. In Dresden stehen beispielsweise für 38 000 Studenten 10 000 Plätze in Wohnheimen zur Verfügung. Die Auslastung liegt bei rund 80 Prozent, hieß es im Studentenwerk. Sogar ein Einzug in letzter Minute ist oft noch möglich. Allerdings müsse ein Teil der Studenten mit Zwei-Bett-Zimmern und unsanierten Wohnheimen vorlieb nehmen.

Studenten kritisieren auch die teilweise extrem hohen Mieten in den Wohnheimen.

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