Die SPD-Politikerin Monika Griefhahn sprach sich im Deutschlandradio Berlin dafür aus, "einen massiven Einstieg von weltweit agierenden Mediengiganten" zu verhindern.
Für die Zwischenfinanzierung zur Rettung des bereits bisher nicht mit bestem Journalismus glänzenden, mit mindestens 6,5 Milliarden Euro verschuldeten Kirch-Konzerns gibt es angeblich ein neues Modell. Die Kirch-Anteile an der ProSiebenSat.1 Media AG sollten zusätzlich beliehen werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Dienstagausgabe. Die Gläubigerbanken des Konzerns seien dann bereit, den dringend benötigten Zwischenkredit von bis zu 200 Millionen Euro zu gewähren. Bei der Verpfändung des 52,2-Prozent-Anteils von Kirch an der ProSieben-Gruppe gebe es noch Luft, schreibt das Blatt unter Berufung auf Mitteilungen der bisherigen Minderheitsgesellschafter Berlusconi und Murdoch sowie deren Partner an die Banken.
Ohne eine Geldspritze müsse Kirch Insolvenz anmelden, schreibt die Zeitung. Ein solcher Antrag sei bereits am vergangenen Donnerstag fertig gewesen, dann aber zurückgezogen worden. Er solle nun in dieser Woche eingereicht werden, wenn kein frisches Geld komme.
Als Interessenten für einen Kirch-Einstieg gelten die beiden Medienunternehmer Murdoch und Berlusconi, die derzeit Minderheitsgesellschafter bei KirchMedia sind, der Kerngesellschaft der KirchGruppe. Bislang hält Murdochs News Corp rund 2,5 Prozent an KirchMedia, während die von Berlusconis Familie kontrollierte Mediaset mit 2,3 Prozent beteiligt ist. Dem italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi gehören über die Fininvest-Holding weitere knapp 2,5 Prozent an der profitablen Kerngesellschaft der KirchGruppe, in der unter anderem die TV-Sender ProSieben, Sat.1, Kabel 1 und N24 sowie der Filmrechtehandel gebündelt sind.