DIE Internet-Zeitung
Bald nur noch Gentech-Baumwolle und -Essen?

Indien lässt erstmals genmanipulierte Baumwolle zu

Am

Der weltgrößte Baumwollproduzent Indien hat nach vier Jahren Kampf mit Bauernorganisationen und Akademikern den Anbau von genmanipuliertem Saatgut genehmigt. Das Genetic Engineering Approval Committee gestattet unter Auflage bestimmter Kriterien die Freisetzung von Bt-Baumwolle (Bacillus thuringiensis), berichtete die englischsprachige Tageszeitung Pakistans Dawn am Donnerstag. Kritiker befürchten, dass es nicht lange dauern wird, bis Indien genveränderte Nahrungsmittel genehmigt. Neben GM-Tomaten und -Fisch wartet auch genmanipulierter Senf auf eine behördliche Zulassung.


Mädchen in Indien noch immer benachteiligt

Kinderarbeit

Die indische Kampagne gegen Kinderarbeit hat in der Hauptstadt Neu Delhi das Jahr gegen die Ausbeutung von Mädchen ausgerufen. 26 indische Mädchen aus verschiedenen Landesteilen überreichten heute Premierminister Vajpayee eine Deklaration, in der die Zentralregierung und die Regierungen der Bundesstaaten aufgefordert werden, für die Umsetzung der Schulpflicht zu sorgen und das Verbot von Kinderarbeit wirksam durchzusetzen. In Indien gehen 85 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren nicht zur Schule, davon rund 50 Millionen Mädchen. Auch zwei Drittel der etwa 50 Millionen arbeitenden Kinder sind Mädchen.

Sie schuften in der Landwirtschaft, als Bedienstete in Haushalten, in Steinbrüchen, Ziegeleien, Fernfahrerkneipen und Fabriken und seien ihren Ausbeutern meist noch hilfloser ausgeliefert als die Jungen, so die Menschenrechtsorganisation terre des hommes. In vielen Gegenden des Landes würden Eltern zudem Mädchen weniger Wert beimessen und früher zur Arbeit schicken als männlichen Nachwuchs. Hinzu komme, dass Mädchen sexuellen Belästigungen stärker ausgesetzt seien und sich der Willkür ihrer Arbeitgeber schwerer entziehen können, erklärte Barbara Küppers, Expertin für Kinderarbeit. Die Geringschätzung von Mädchen habe auch dramatische demographische Konsequenzen. Auf Grund von gezielter Abtreibung weiblicher Föten und der Vernachlässigung weiblicher Babys erlebteen in Indien auf 1.000 Jungen nur 927 Mädchen den ersten Geburtstag.

Nachdem die indische Regierung im letzten Jahr die Einführung der Schulpflicht beschlossen hat, drängt die Kampagne gegen Kinderarbeit jetzt darauf, dass genügend Mittel für die Grundschulbildung zur Verfügung gestellt werden. Nach Angaben der UNESCO fehlen in Indien 100.000 Grundschulen. Die Indische Kampagne gegen Kinderarbeit ist ein Zusammenschluss von 700 Nichtregierungsorganisationen, Hilfswerken, Gewerkschaften und Lehrerverbänden.

Am 30-04-2003

Indien ist wichtigster wirtschaftlicher Partner Deutschlands in Asien

Hintergrund

Indien ist einer der wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Partner Deutschlands in Asien. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern hat seit Beginn der indischen Reformpolitik 1991 eine rasche Aufwärtsentwicklung genommen. Im Jahr 2001 wurde der vorläufige Höchststand mit 4,8 Milliarden Euro erreicht. Um bilaterale Handels- und Investitionsfragen kümmert sich vor allem die Deutsch-Indische Wirtschaftskommission, die Anfang der achtziger Jahre gegründet wurde. Der größte Anteil der rund 13.000 Computerspezialisten, die durch die "Green Card"-Initiative nach Deutschland kamen, stammt aus Indien.

Indien ist zudem eines von 21 "Schwerpunktpartnerländern" Deutschlands in der Entwicklungszusammenarbeit. In dem Land leben nach wie vor 400 Millionen Menschen in Armut. Deutschland will nach offizieller Lesart "helfen, die Zahl der Armen bis 2015 um die Hälfte zu reduzieren". Im Dezember 2002 wurden in diesem Zusammenhang Indien Mittel in einer Gesamthöhe von 85 Millionen Euro zugesagt.

Auch die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien haben sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt. Der asiatische Staat betrachtet Deutschland als wichtigen Partner bei der Suche nach seiner neuen weltpolitischen und regionalen Rolle. Für den Ausbau der Beziehungen wurde 1991 die Deutsch-Indische Beratungsgruppe ins Leben gerufen. Ein weiterer bedeutsamer Schritt war die im Mai 2000 beschlossene "Agenda für die Indisch-Deutsche Partnerschaft im 21. Jahrhundert".

Seit dem Abschluss eines Kulturabkommens 1969 gibt es Kulturkonsultationen, Projekte und Austauschprogramme zwischen beiden Ländern. In Indien gibt es derzeit sechs Goethe-Institute. Das Indische Kulturzentrum befindet sich an der Indischen Botschaft in Berlin.

Die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit koordiniert das "Indo-German Committee on Science and Technology". 1998 vereinbarten beide Länder zudem zwei Austauschprogramme. Derzeit laufen über 100 gemeinsame Forschungsprojekte zwischen Indien und Deutschland. Rund 200 Wissenschaftler reisen jährlich in das jeweils andere Land. Unter anderem durch den Einfluss von Bildungsmessen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Neu Delhi verdoppelte sich die Zahl indischer Studenten an deutschen Hochschulen in den vergangenen Jahren auf über 2000.

Am 28-05-2003

Nürnberger Menschenrechtspreis geht nach Indien und Pakistan

Für Verständigung

Der Internationale Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg geht dieses Jahr an zwei Menschenrechtsaktivisten aus verfeindeten Staaten. Die Inderin Teesta Setalvad und der Pakistani Ibn Abdur Rehman setzen sich seit Jahrzehnten für Frieden in ihren Ländern ein, wie die Stadt am Montag mitteilte.

Die Preisträger werden die Auszeichnung bei einem Festakt am 14. September persönlich entgegennehmen. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert. Er wird zum fünften Mal vergeben.

Am 14-07-2003

Terre des hommes zieht Bilanz über Wiederaufbau-Arbeiten nach "Tsunami"

Schwerpunkt Indien

Ein Jahr nach der Tsunami-Katastrophe in Asien, der am 26. Dezember 2004 rund 260.000 Menschen zum Opfer fielen, zog das entwicklungspolitische Kinderhilfswerk Terre des hommes am Montag eine Zwischenbilanz seines Wiederaufbaus. "Wir haben 12,6 Millionen Euro Spenden für Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme erhalten", sagte Pressesprecher Wolf-Christian Ramm. Rund 8,5 Millionen seien seither für Maßnahmen bewilligt worden, die derzeit liefen oder bereits abgeschlossen seien. Davon seien fünf Millionen in Indien eingesetzt worden, weitere drei Millionen in der indonesischen Provinz Aceh und knapp eine halbe Million in Thailand.

"Mit der Hilfe, die wir über unsere einheimischen Partner in Südindien, Aceh und Thailand leisten konnten, sind wir sehr zufrieden. Allerdings wird uns der Wiederaufbau noch Jahre beschäftigen", so Ramm weiter. In den ersten Wochen nach dem Tsunami sei es darum gegangen, die Menschen mit Nothilfe zum Überleben zu versorgen.

Dann habe der Wiederaufbau begonnen: "Allein in Indien wurden mehr als 1.200 Häuser errichtet oder wiederhergestellt, um den Familien zumindest vorläufig eine stabile Unterkunft zu bieten. Rund 1000 Fischerboote konnten repariert werden und sichern den Lebensunterhalt der Fischerfamilien. Schulen wurden wieder aufgebaut, so dass mehr als 18.000 indische Schülerinnen und Schüler wieder regelmäßig Unterricht erhalten."

In Aceh, wo die Flutwelle die schwersten Verwüstungen und die meisten Todesopfer zurückgelassen habe, führte Terre des hommes "ein umfangreiches Hausbauprogramm" durch. Fast 200 Häuser seien fertiggestellt, weitere 550 seien im Bau oder in Planung. Durch offene rechtliche Fragen und langwierige Genehmigungsverfahren sei allerdings der Start der Baumaßnahmen vielerorts verzögert worden.

Ein Schwerpunkt der Arbeit sei die psychosoziale Hilfe für Kinder, die durch den Schock der Flutwelle traumatisiert seien und ihre Erlebnisse nicht ohne fremde Hilfe überwinden könnten.

Ferner setze sich Terre des hommes gemeinsam mit seinen Partnern speziell für die Rechte der Dorfgemeinschaften ein, um zu verhindern, dass Fischergemeinden von der Küste ins Hinterland abgedrängt und ihre Interessen gegenüber denen der Tourismus-Industrie zurückstehen müssten. Ziel der Programme von Terre des hommes sei es, den Menschen langfristige Perspektiven zu eröffnen und sie bei der Wiedergewinnung und Sicherung ihrer Lebensgrundlagen und ihrer Einkommensmöglichkeiten zu unterstützen.

Am 19-12-2005

Mehr Tiger in Indien

Aktuelle Bestandszahlen: Rund 1.700 Tiger auf dem Subkontinent. / WWF lobt Schutzbemühungen.

Nach einer aktuellen Bestandsschätzung hat sich die Zahl der Tiger in Indien seit 2007 um etwa 300 Tiere auf insgesamt rund 1.700 erhöht. Die Umweltschutzorganisation WWF bezeichnete die am Montag veröffentlichten Daten als äußerst ermutigend und lobte die Schutzbemühungen. "Indien erntet heute den Erfolg jahrelanger Arbeit", freut sich Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. "Der Zuwachs zeigt, dass es auch in einem aufstrebenden und dicht besiedelten Schwellenland möglich ist, Naturreservate für große Beutegreifer wie den Tiger zu bewahren." Das Schutzgebietmanagement durch die Behörden habe sich deutlich verbessert und die einzelnen Tiger-Regionen seien mit Wildtierkorridoren verbunden worden, um einen Austausch der bisher voneinander isolierten Inselpopulationen zu gewehrleisten, so der WWF-Experte.

Bei der letzten Bestandsschätzung durch die indischen Behörden im Jahr 2007 war die Tigerpopulation auf dem Subkontinent mit rund 1.400 Tieren angegeben worden. Im Gegensatz zu den Zahlen 2011 waren damals die etwa 70 Tiger in der schwer zugänglichen Grenzregion zu Bangladesch, den Sundarbans-Mangrovenwäldern, noch nicht enthalten.

Bereinigt man die aktuellen Daten um diese Größe ergibt sich noch immer ein Zuwachs von etwa 230 Tieren. Damit scheint in Indien der Bestand innerhalb von vier Jahren um etwa 16 Prozent gewachsen zu sein. Mit 1.700 Tigern hat das Land das größte Vorkommen weltweit.

Die Veröffentlichung der aktuellen Bestandszahlen läutet eine neue Runde in den weltweiten Tigerschutzbemühungen ein. Auf dem Tiger-Gipfel in St. Petersburg vergangenen November hatten sich die Staats- und Regierungschefs aller 13 Tiger-Heimatnationen auf einen internationalen Rettungsplan verständigen können. Noch bis Mittwoch beraten daher Experten, Umweltschützer und Politiker auf einem Treffen in Neu Dehli über nächste konkrete Schritt zum weltweiten Tigerschutz.

Weitere Informationen: Roland Gramling, Pressestelle, WWF Deutschland

Am 28-03-2011

Indien ist Zukunftsmarkt für deutsche Umwelt- und Energietechnologie

Gudrun Kopp beendet ihre Reise nach Indien:

Bangalore/Berlin – Zum Abschluss ihrer fünftägigen Indienreise zu den Themen "Abfall" und "Sanitär" hat die Parlamentarische Staatssekretärin Gudrun Kopp in Bangalore die Recyclinganlage für Elektromüll "E-Parisaraa" besucht. Dabei handelt es sich um die erste zertifizierte Anlage ihrer Art in Indien. Sie wurde unter maßgeblicher Mitwirkung des deutsch-indischen Umweltprogramms konzipiert und errichtet. E-Parisaraa dient der Demontage von Altgeräten wie Computern, Bildschirmen, Druckergeräten und der Trennung der verarbeiteten Materialien, dem Recycling der verschiedenen Materialkomponenten (Kabel, Drähte u.ä.), der Wiedergewinnung von Rohstoffen und dem Recycling von Glühlampen und Batterien.

"Abfall ist nicht nur ein Problemstoff, sondern auch eine wertvolle Ressource. Deshalb ist eine fachgerechte Behandlung und Entsorgung so wichtig. So kann Abfall als Rohstoff mit neuer Wertschöpfung wieder nutzbar gemacht und gleichzeitig verhindert werden, dass Gift- und Schadstoffe die Umwelt verseuchen. Die deutsch-indische Entwicklungszusammenarbeit setzt so einen nachhaltigen Impuls für den Ressourcen- und Umweltschutz", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Kopp.

Bereits am Donnerstag besuchte Gudrun Kopp im Dorf Kolar außerhalb von Bangalore eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, die mit einer deutsch-indischen öffentlich-privaten Partnerschaft (Public Private Partnership) errichtet wurde. Die Anlage reinigt 2.000 Liter Grundwasser pro Stunde von gesundheitsgefährdender Fluoridbelastung und kann damit 250 Familien versorgen.

Vor ihrer Abreise resümierte Gudrun Kopp: "In meinen Gesprächen mit Vertretern der indischen Zentralregierung, des Bundestaates Kanataka und der Zivilgesellschaft ist deutlich geworden, wie groß die infrastrukturellen Defizite in den Bereichen Wasser- und Sanitärversorgung sowie Energie noch sind. Weltweit leben immer noch etwa 2,5 Milliarden Menschen ohne Zugang zu Toiletten, davon allein in Indien etwa 800 Millionen (Gesamtbevölkerung 1,2 Milliarden). Neben den sich daraus ergebenden gesundheitlichen Risiken stellt diese Unterversorgung besonders für Mädchen aus hygienischen Gründen ein Hindernis für den Schulbesuch dar.

Hier besteht ein enormer Investitionsbedarf. Die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor ermöglicht einen sehr guten Zugang zu Technologien, fachlicher Expertise und Kapital. Das Engagement des Privatsektors führt zudem zu größerer Nachhaltigkeit von entwicklungspolitischen Vorhaben. Es freut mich besonders, dass die indische Seite deutsche Umwelt- und Energietechnologie aktiv nachfragt. Der indische Markt bietet bei genauer Analyse sehr gute Chancen für deutsche Unternehmen, die angepasste Lösungen anbieten. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist mit ihren Instrumenten Vorreiter für Unternehmen beim Einstieg in den indischen Markt."

Am 02-11-2012

WWF: Gier nach Nashorn erreicht Indien

Wildereikrise bedroht indische Nashorn-Populationen

Umweltschützer haben im Manas Nationalpark in der indischen Provinz Assam die verstümmelten Überreste einer ausgewachsenen Nashornkuh entdeckt. Neben dem Horn waren dem Leichnam auch die Hufen gewaltsam entfernt worden. Nach Angaben des WWF hinterlässt das Nashorn ein 15 Tage altes Jungtier, das ohne seine Mutter nur geringe Überlebenschancen hat.

Getötete Nashornkuh hinterlässt 15 Tage altes Jungtier

Die Nashornkuh war erst im Jahr 2012 im Rahmen eines Auswilderungsprogramms in den Manas Nationalpark überführt worden. Sie ist nach Angaben des WWF bereits das vierte von insgesamt 18 ausgewilderten Nashörnern, das Wilderern zum Opfer gefallen ist. Erst am 23. März war das Tier mit seinem Baby in eine Fotofalle getappt und hatte damit Hoffnung auf eine Erholung der Bestände genährt. „Besonders bitter ist, dass die Nashornkuh extra in den Park überführt wurde, um sie vor Wilderern zu schützen“, sagt Jörn Ehlers vom WWF Deutschland. „Doch die bestens organisierten Banden machen nicht einmal mehr vor Nationalparks halt.“

In den ersten drei Monaten des Jahres 2013 wurden bereits 16 Nashörner in der Provinz Assam gewildert und damit so viele wie nie zuvor. „Die Wildereikrise hat Indien erreicht. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass dieses Jahr einen traurigen Rekord bringen wird“, so WWF-Mann Ehlers. Die große Nachfrage nach Nashornprodukten vor allem in den ost- und südostasiatischen Staaten stelle die größte Bedrohung für die Dickhäuter dar. Der WWF fordert daher ein verstärktes Engagement gegen den verbotenen Handel mit Tierprodukten, wie zum Beispiel die Durchsetzung bestehender Gesetze und abschreckende Strafen für Wilderer. In der indischen Provinz Assam leben derzeit noch etwa 2.400 Nashörner.

Am 05-04-2013

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