Seit Jahren liege die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr bei 500.000. Das entspreche der Einwohnerzahl einer Stadt von der Größe Hannovers, so Gerd Lottsiepen vom VCD. Nachhaltige Zielvorgabe müsse bei präventiven Programmen ein Straßenverkehr ohne Todesopfer und mit möglichst wenig Verletzten sein.
Aus Sicht des VCD ist ein ganzes Maßnahmenpaket zur Reduzierung der Unfallzahlen und Unfallfolgen notwendig. An erster Stelle der Unfallursachen stehe immer noch zu hohe Geschwindigkeit. Daher müssten Tempolimits auf Autobahnen eingeführt, auf Landstraßen gesenkt und möglichst viele Tempo 30-Zonen ausgewiesen werden.
Seit einem Jahr sei es für Kommunen wesentlich einfacher geworden, Tempo 30-Zonen einzurichten. Der VCD fordert, diese Möglichkeit stärker zu nutzen und damit die Verkehrssicherheit innerorts deutlich zu erhöhen. Während der Anhalteweg bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h fast 28 Meter betrage, stehe ein Auto bei 30 km/h bereits nach rund 13 Metern. Damit verbessere sich die Chance, rechtzeitig zu stoppen, ganz wesentlich.
Des Weiteren könnten Mindeststandards für Pkw-Motorhauben dazu beitragen, die Verletzungsschwere von angefahrenen Fußgängern und Radfahrern zu verringern. In diesem Zusammenhang sei ein Verbot von so genannten Kuhfängern bei Geländewagen überfällig.
Auch im Bereich der Fahrschüler- und Fahrlehrerausbildung gebe es erheblichen Nachholbedarf. Aspekte des rücksichtsvollen, vorausschauenden und unfallvermeidenden Fahrens gehörten in den Vordergrund der Ausbildung. Um die notwendige Aufmerksamkeit zu vermitteln, sei Gruppenfahrausbildung, in der Theorie und Praxis eng verzahnt werde, ein geeignetes Mittel.