DIE Internet-Zeitung
Studiengebühren

Erstes berufsqualifizierendes Hochschulstudium soll gratis bleiben

Am

In Hochschulen dürfen keine Gebühren für das Erststudium bzw. für einen weiteren berufsqualifizierenden Abschluss in Studiengängen mit aufeinander aufbauenden Abschlüssen erhoben werden. Das sieht der Entwurf des Sechsten Gesetzes zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes vor, den das Bundeskabinett am 20. Februar 2002 verabschiedet hat. Mit der Neuregelung reagiert die Bundesregierung auf die Diskussion über die Einführung von Studiengebühren, die in der Öffentlichkeit aufgrund hoher Studienkosten und der teilweise sehr langen Studiendauer geführt wurde.


Die Neigung, ein Studium zu beginnen, muss in Deutschland deutlich erhöht werden. Nach einer Studie der OECD aus dem Jahr 2001 liegt in Deutschland die Zahl der Studienanfänger mit 28 Prozent eines Jahrganges deutlich unter dem internationalen Durchschnitt von 45 Prozent. Es werden in Deutschland mehr und besser ausgebildete Hochschulabsolventen benötigt. Die nun erlangte Rechtssicherheit trägt dieser Notwendigkeit Rechnung.

Die Bundesbildungsministerin, Edelgard Bulmahn, machte aber auch deutlich, dass kein Anspruch auf ein lebenslanges gebührenfreies Studium bestehe. Sie schlägt den Ländern vor, bei deutlichem Überschreiten der Regelstudienzeit Gebühren zu erheben. Dabei wären Studienkonten sinnvoll, die die individuelle Situation der Studierenden berücksichtigen können, indem etwa Auslandsaufenthalten, Kindererziehungszeiten, Gremienarbeit angerechnet werden.

Weiterhin sollen durch das Änderungsgesetz die bisher nur zur Erprobung einführten Bachelor- und Master-Studiengänge in das Regelangebot der Hochschulen überführt werden. Diese Abschlüsse, die es schon in über 1.000 Studiengängen gibt, haben sich in kurzer Zeit als außerordentlich attraktiv erwiesen. Durch die feste Verankerung dieser Abschlüsse wird zugleich die internationale Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Hochschulsystems verbessert und eine entsprechende Forderung der europäischen Bildungsminister erfüllt. Denn die Neuregelung sorgt für leicht verständliche und vergleichbare Abschlüsse und für zwei Studienzyklen, die aufeinander aufbauen.

Schließlich verpflichtet das Änderungsgesetz alle Hochschulen, verfasste Studierendenschaften zu bilden. Bisher war es den Ländern freigestellt, ob sie studentische Selbstverwaltungen vorschreiben. Bayern und Baden-Württemberg sehen in ihren Gesetzen bislang keine entsprechende Verpflichtung vor. Eine funktionierende Studierendenschaft auf Länderebene ist aber eine notwendige Voraussetzung für eine bundesweite Vertretung der

Studierenden, die dem Staat als kompetenter Gesprächspartner im Hochschulwesen dienen soll. Auf Seiten der Hochschule ist die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ein solcher Gesprächspartner.

Dazu erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der PDS, Maritta Böttcher: „Dass die Bundesregierung überhaupt eine 6. Novelle des HRG in Angriff nimmt, ist den außerparlamentarischen Protesten studentischer Organisationen und der beharrlichen parlamentarischen Oppositionsarbeit der PDS zu verdanken. Bei der 5. HRG-Novelle hatten SPD und Bündnis 90/Die Grünen die studentischen Forderungen nach einem bundesweiten Studiengebührenverbot sowie nach der Absicherung der verfassten Studierendenschaften einfach übergangen. Die Einführung von Langzeitgebühren durch CDU-, SPD-, FDP- und grün regierte Bundesländer wird nachträglich legitimiert. Die PDS fordere daher den bundesweiten Ausschluss von Studiengebühren sowie faire Übergangsbestimmungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Anwendung der neuen Vorschriften zur Befristung von Arbeitsverträgen.

Studiengebühren strikt abgelehnt

Bildung

Studiengebühren für die Erstausbildung hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) strikt abgelehnt. "Die Einführung von Studiengebühren setzt gesellschaftlich das falsche Signal", erklärte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am Dienstag. Sie reagierte damit auf entsprechende Überlegungen in der SPD, die der Öffentlichkeit am nächsten Freitag vorgestellt werden sollen. "Wir brauchen künftig nicht weniger, sondern deutlich mehr gut ausgebildete junge Menschen. Gebühren schrecken jedoch insbesondere Kinder aus sozial schwächeren und ausländischen Familien vom Studium ab", betonte Stange. Diese Ressourcen unserer Gesellschaft dürften "nicht länger verschleudert werden". "In den nächsten zehn Jahren muss die Akademikerquote verdoppelt werden. Sonst verliert Deutschland international den Anschluss", hob die GEW-Chefin hervor.

Laut der jüngsten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" werden in Deutschland viel zu wenige Akademiker ausgebildet. Das sei ein wichtiger Grund für die aktuellen wirtschaftlichen Probleme. Stange wies darauf hin, dass bereits jetzt fast 70 Prozent aller Studierenden für Lebensunterhalt und Studium jobben müssten - Tendenz steigend. "Bafög-Empfänger werden durch Studiengebühren doppelt benachteiligt. Wenn sie im Berufsleben stehen, müssten sie künftig Gebühren und Bafög zurückzahlen", sagte die Gewerkschafterin. Die Diskussion komme zum falschen Zeitpunkt.

"Die öffentlichen Kassen sind leer. Der Staat kann keine Stipendien bereitstellen, um auch sozial Schwächeren ein Studium zu ermöglichen", stellte Stange fest. "Statt dessen werden die Finanzminister die Gebühren zur Sanierung der Haushalte einbehalten. Die Hochschulen sehen keinen Cent davon." Das Beispiel Österreich zeige, dass die Einführung von Gebühren kurzfristig zu rapiden Einbrüchen bei der Zahl der Studienbeginner führt.

Die GEW-Chefin warnte vor einer weiteren Privatisierung der Erstausbildung und einer gesellschaftlichen Neidkampagne gegenüber Akademikern. "’Notwendige’ Kernbildung für alle, Uniabschluss nur für Reiche: Das ist ein Holzweg. Davor kann ich alle, die für die Zukunft in unserem Land Verantwortung tragen, nur warnen", sagte sie. "Gerade Politiker, die ein gebührenfreies Studium hinter sich haben, verspielen das Vertrauen junger Menschen, wenn sie ihnen jetzt auf dem Weg zum Studium Steine in den Weg legen. Eine qualifizierte Ausbildung der jungen Generation, die der gesamten Gesellschaft zu Gute kommt, muss auch in Zukunft öffentlich finanziert werden."

Am 04-11-2003

Hochschulfinanzierung nicht auf dem Rücken der Studenten

Studium

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) begrüßt, dass die Heinrich-Böll-Stiftung einen weiteren Rückgang der öffentlichen Hochschulfinanzierung und private Finanzierungsbeiträge wie etwa Studiengebühren ablehnt. "Zu Recht weist die Heinrich-Böll-Stiftung darauf hin, dass bereits jetzt ein hoher Prozentsatz der Studierenden neben dem Studium arbeitet. Derzeit sind dies mehr als 60 Prozent während des Semesters. Weder die Eltern noch die Studierenden sind in der Lage, auch noch Studiengebühren zu schultern", erklärte der DSW-Präsident, Prof. Dr. Hans-Dieter Rinkens. Begrüßenswert sei auch die Klarheit, mit der herausgestellt werde, dass private Finanzierungsbeiträge der Studierenden nicht das Versäumnis des Staates kompensieren könnten, die Hochschulen im OECD-Vergleich angemessen auszustatten. Um so unverständlicher sei dann aber, dass eine per saldo wesentlich höhere Verschuldung der Studierenden durch ihr Studium gefordert werde. "Über einen Bundesausbildungsförderungsfonds (BAFF) sollen die Studierenden finanziert werden. Nach Ablauf des Studiums soll ein bestimmter Anteil des Einkommens 25 Jahre zurückgezahlt werden. Dies bevorteilt wiederum Studierende aus Elternhäusern mit hohem Einkommen, da diese auf eine Finanzierung durch dieses Fondsmodell verzichten könnten. Wer aus einem einkommensschwachen Elternhaus kommt, muss dagegen Schulden in nicht benannter Höhe machen. Wenn der Staat hier nicht durch Förderung Anreize schafft, wird er oder sie sich wohl überlegen, statt zu studieren lieber direkt Geld zu verdienen", so Rinkens.

Zwar werde das Problem der sozialen Selektion im deutschen Bildungswesen, also auch bei der Aufnahme eines Studiums, gesehen, "doch bleiben die Autoren des neuen Hochschulfinanzierungsmodells eine Antwort schuldig, wie denn diese Selektion aufgebrochen werden könne", kritisierte Rinkens.

Der BAFF sei schon Mitte der 1990er Jahre von Bündnis 90/Die Grünen in die öffentliche Debatte eingebracht worden, so Rinkens weiter. Schon damals sei klar gewesen, dass der BAFF bis zu etwa 8 Milliarden Euro hätte enthalten müssen. Diese Mittel hätten Bund und Länder vorfinanzieren müssen, wobei erst im Jahr 2028 mit einer Refinanzierung zu rechnen gewesen wäre. "Dies scheint mir immer noch kein Modell der Zukunft zu sein", unterstrich Rinkens.

Am 27-01-2004

Soziale Herkunft der Studenten entscheidet über Hochschulstudium

Fehlende Chancengleichheit

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) beklagt die fehlende Chancengleichheit junger Menschen bei der Aufnahme eines Hochschulstudiums. Zwischen sozialer Herkunft und der Entscheidung für ein Hochschulstudium bestehe ein "alarmierender" Zusammenhang, sagte DSW-Präsident Hans-Dieter Rinkens bei der Vorstellung der 17. Sozialerhebung des Studentenwerks am Mittwoch in Berlin. Er mahnte, die Verwirklichung der Chancengleichheit müsse Kernaufgabe einer modernen Bildungspolitik bleiben.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) verwies derweil auf die positiven Effekte der BAföG-Reform. Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studenten in Deutschland habe sich mit der BAföG-Reform in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. So hätten 69 Prozent der befragten BAföG-Empfänger angegeben, sie seien erst durch diese finanzielle Förderung in der Lage gewesen, ein Studium aufzunehmen. Die Bundesregierung habe ihre BAföG-Ausgaben seit 1998 auf 2,03 Milliarden Euro erhöht und damit fast verdoppelt, sagte die Ministerin. Die Zahl der Geförderten habe sich von 1998 bis 2003 von 341 000 auf rund eine halbe Million erhöht.

Das Studentenwerk untersucht seit 1951 im Dreijahresabstand die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland. Für die aktuelle Erhebung wurden im Sommersemester 2003 insgesamt 21 400 Studierende befragt.

Neuer Gesundheits-Internetservice für Menschen mit weniger Geld

Gesundheitliche Chancengleichheit

Wer arm ist, erkrankt häufiger und stirbt früher, meldet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA am Donnerstag. Männer aus dem untersten Viertel der Einkommensskala haben demnach eine um zehn Jahre geringere Lebenserwartung als Männer aus dem obersten Viertel (72 gegenüber 82 Jahre). Für Frauen betrage der entsprechende Unterschied fünf Jahre (81 gegenüber 86 Jahre). Die BZgA will jetzt gemeinsam mit anderen Gesundheits-Institutionen ihr Informationsangebot für Menschen mit weniger Geld bündeln und aktualisieren. Dafür sei ein neues Internetangebot geschaffen worden. Das Problem lasse sich nur durch eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung lösen, so die BZgA. In einem Kooperationsprojekt seien nun diverse Gesundheitseinrichtungen miteinander verbunden. Dazu zählten: BZgA, Gesundheit Berlin e. V., BKK-Bundesverband, alle Landesvereinigungen und Landeszentralen für Gesundheit, Bundesvereinigung für Gesundheit, sowie weitere Krankenkassen und Institutionen auf Länderebene.

Laut BZgA sollen in dem Projekt alle bereits bestehenden Projekte und Maßnahmen der Gesundheitsförderung bei finanziell Benachteiligten in Deutschland zusammengeführt, bekannt gemacht und "in einem gemeinsamen Qualitätsentwicklungsprozess" gestärkt werden. Dadurch sollten finanziell bedingte Ungleichheiten von Gesundheitschancen abgebaut werden.

Am 04-07-2005

ÖDP und Familien-Partei klagen in Karlsruhe wegen Neuwahlen

Chancengleichheit gefordert

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) und die Familien-Partei wollen gemeinsam gegen die Auflösung des Bundestags durch Bundespräsident Horst Köhler klagen. Der Prozessbevollmächtigte der beiden Parteien werde am Donnerstag eine Organklage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einreichen, sagte ÖDP-Generalsekretär Claudius Moseler am Dienstag in Mainz. Er betonte, das Ziel der Klage sei nicht, Neuwahlen zu verhindern. Vielmehr gehe es um Chancengleichheit für kleine Parteien. Inhaltlich gehe es beiden Parteien um die "verfassungswidrigen Folgen" von Köhlers Entscheidung, die ausgeräumt werden müssten. So hätten die kleinen Parteien durch die vorgezogene Wahl nur wenige Wochen Zeit, um die notwendigen Unterstützer-Unterschriften zu sammeln. Daher müsse die Zahl der erforderlichen Unterschriften von derzeit 30.000 deutlich gesenkt werden.

Am vergangenen Freitag, nur einen Tag nach der Entscheidung Köhlers zur Auflösung des Bundestags, hatten bereits die Partei "Pro Deutsche Mitte" sowie die "Anarchistischen Pogo Partei Deutschlands" (APPD) in Karlsruhe Klage eingereicht. Zudem haben die beiden Bundestagsabgeordneten Werner Schulz (Grüne) und Jelena Hoffmann (SPD) Verfassungsklagen angekündigt.

Am 26-07-2005

Am 16-06-2004

Studiengebühren würden soziale Selektion verschärfen

Universitäten

Die soziale Herkunft und der Geldbeutel der Eltern entscheiden darüber, wer in Deutschland ein Studium aufnimmt. Die soziale Zusammensetzung der Studierenden hat sich seit 1982 deutlich verändert, wie die Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks (DSW) belegen: Die Quote der Studierenden aus einkommensschwachen Elternhäusern ist von 23 Prozent auf 13 Prozent gesunken, während der Anteil der Studierenden aus einkommensstarken Familien von 17 Prozent auf 33 Prozent angewachsen ist. Nur acht von 100 Kindern aus ärmeren Haushalten nehmen heute ein Studium auf. Studiengebühren könnten diese soziale Selektion noch verschärfen. Dies gab das Deutsche Studentenwerk als Dachverband der 61 örtlichen Studentenwerke zu bedenken. Anlass ist die heutige mündliche Anhörung vor dem Bundesverfassungsgericht zur sechsten Überarbeitung des Hochschulrahmengesetzes. Dabei geht es um die Frage, ob die Bundesregierung in dem Gesetz weiterhin die Studiengebührenfreiheit bundesweit vorschreiben darf. Sechs Bundesländer haben dagegen im Mai 2003 Klage eingereicht. "Die Studiengebührenfreiheit und die Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz sichern jungen Menschen aus einkommensschwachen Familien den Zugang ins Studium", meint der Generalsekretär des DSW, Achim Meyer auf der Heyde. "Sie realisieren ein Stück Chancengerechtigkeit." Studiengebühren dagegen verteuerten das Studium und schafften für viele Studierwillige neue Hürden, weil es in Deutschland kein ausgebautes Stipendiensystem gebe.

Nach der aktuellen Sozialerhebung des DSW finanzierten sich gerade einmal zwei Prozent der rund zwei Millionen Studierenden unter anderem mit Stipendien. "Die Einführung von Studiengebühren könnte die im deutschen Bildungssystem ausgeprägte soziale Selektion noch verschärfen", befürchtet Meyer auf der Heyde. Zudem dürften unterschiedliche Gebühren in Abhängigkeit von Hochschule und Studiengang die Freiheit der Berufswahl einschränken. Da Eltern gegenüber ihren studierenden Kindern auch bei Volljährigkeit unterhaltspflichtig sind, würden nun eingeführte Studiengebühren automatisch auch die elterliche Unterhaltspflicht erhöhen, meint das DSW. Mit anderen Worten: Studiengebühren müssen nicht die Studierenden selbst zahlen, sondern ihre Eltern. Auch das würde gerade die einkommensschwachen Familien zusätzlich belasten.

So kommt das DSW zu dem Schluss: Studiengebühren lassen sich derzeit nicht sozial verträglich einführen.

Zwar lägen von einzelnen Bundesländern, Hochschulen und Parteien zahlreiche Modelle für Studiengebühren vor. Sie alle behaupteten ebenso, Studiengebühren könnten über Stipendien sozial verträglich gestaltet werden. Tatsache sei hingegen, von einem wirklich ausgebauten Stipendiensystem sei Deutschland weit entfernt. Denn schließlich gebe es in Deutschland rund 150 Stipendiengeber sowie die zwölf Begabtenförderungswerke, aber sie erreichten mit zwei Prozent nur einen verschwindend geringen Anteil der Studierenden.

Am 09-11-2004

Hohe Abbrecherquote in Bachelor-Studiengängen

Schnelles studieren

Bis zur Hälfte der Studenten in den neu eingerichteten Bachelorstudiengängen bricht einem Medienbericht zufolge ihr Studium ab. Das gehe aus einem internen Studienerfolgsbericht der Freien Universität (FU) Berlin hervor, über den die "Berliner Zeitung" berichtet. "Der Schwund in den neuen Studiengängen ist größer als der Schwund in den alten Studiengängen", fasst die Untersuchung zusammen. Die Universität stelle fest, dass in den 2004/05 eingeführten Bachelor-Kernfächern zwei Jahre danach nur noch 63 Prozent der ursprünglichen Studentenzahl studierten. Den Ergebnissen zufolge warf in Fächern wie Biologie auf Lehramt, Mathematik und Philosophie sogar etwa die Hälfte das Handtuch, in Informatik sank die Quote auf 29 Prozent.

Ein FU-Studentenvertreter fast zusammen: "Insgesamt über 50 Prozent der BA-Studierenden, sowohl in den Modulangeboten als auch im Kernfach, haben ihr Studium bisher abgebrochen". In den alten Magisterstudiengängen waren es dagegen im Schnitt nur zehn Prozent.

Der Bericht "Untersuchung des Studienerfolgs von Studierenden der zum Wintersemester 2004/2005 neu eingerichteten Bachelorstudiengänge" bezieht sich auf das Wintersemester 2006/07. Die Autoren kommen darin dem Bericht zufolge zu dem Ergebnis: "Die bisher mit der Einführung der neuen Studiengänge verbundenen Vorstellungen" würden "nicht oder nur teilweise eingehalten". Dazu gehörten der geringere Studienabbruch aufgrund intensiverer Betreuung oder die Verkürzung der Studiendauer.

Am 14-12-2007

Studentendarlehen: Das Studium mit Hilfe eines Kredites finanzieren

Studieren ist teuer - so vermeiden Sie die Schuldenfalle

Das Studium ist für viele Studenten mit erheblichen Kosten verbunden. Neben Studiengebühren und Lehrmaterialien muss der Großteil auch seine gesamten Lebenshaltungskosten selbst aufbringen.

Zwar stehen verschiedene staatliche Fördermittel zur Verfügung, doch nicht immer reichen diese aus, um alle Kosten zu decken, zumal Hilfsmittel wie zum Beispiel das BAföG gar nicht jedem zustehen. Diese Förderung wird in der Regel auf Basis der Einnahmen der Eltern errechnet. Es kann also sein, dass das BAföG deutlich niedriger ausfällt als benötigt, oder man bekommt im schlimmsten Fall gar kein Geld.

Aus diesem Grund sind viele Studenten gezwungen, einem Nebenjob nachzugehen. Dies ist jedoch nicht bei jeder Fachrichtung umsetzbar. Es gibt einige Vollzeit-Studiengänge, die keinen Nebenjob mehr zulassen, weil der Student zeitlich nur wenig flexibel ist. Flexibilität bildet jedoch oft eine wesentliche Voraussetzung für einen Nebenjob. Für diese Lebenssituation bieten viele Banken und Kreditinstitute spezielle Studentenkredite an, die dabei helfen können, das gewünschte Studium auch ohne Eigenkapital zu bestreiten.

Der Nutzen eines Studentenkredites

Generell sind diese Kredite für alle Studenten, die entweder kein BAföG bekommen, oder die nur den Mindestsatz erhalten und damit ihr Leben und alle damit verbunden Kosten nicht finanzieren können. Ein Studentenkredit dient natürlich nur dazu, etwaige Kosten wie Miete, Strom und Lebensmittel abzudecken. Diese speziellen Darlehen für Studenten werden von Banken und Kreditinstituten in unterschiedlicher Höhe angeboten und ermöglichen dadurch eine umfangreiche Abdeckung der Lebenshaltungskosten.

Vor der Beantragung eines Darlehens sollten die Kreditnehmer jedoch genau kalkulieren, welche monatliche Summe sie benötigen. Allerdings ist es nicht sinnvoll die Kreditsumme viel höher anzusetzen als benötigt. Denn auf diese Weise häufen die jungen Menschen nur unnötig Schulden an. Die Rückzahlung beginnt in der Regel nach dem Studium. Damit die Tilgungsraten nicht zu einer weiteren Verschuldung führen, sollte man die Höhe der Raten und die Laufzeit des Kredites im Vorfeld genau überprüfen.

Die Bedingungen eines Studentenkredits

Grundsätzlich kann jeder Student einen Studentenkredit beantragen. Die Vergabekriterien unterscheiden sich je nach Anbieter und können an unterschiedliche Voraussetzungen geknüpft sein. So muss das Studium zum Beispiel in der Regelstudienzeit plus maximal drei zusätzliche Semester beendet werden oder es muss sich um ein Erststudium handeln.

Die Auszahlung des Studentenkredites findet in der Regel in monatlichen Leistungen statt. Hierbei können die Studenten je nach Anbieter beispielsweise 800 Euro oder mehr im Monat erhalten. Wesentlich ist bei einem Studentenkredit, dass weder das Einkommen der Eltern noch eigenständige Einkünfte als Grundlage für die Vergabe des Kredites angegeben werden müssen. Zudem müssen die Kreditnehmer keine weiteren Sicherheiten vorweisen und der Bewilligung steht im Grunde nichts im Weg.

Die Rückzahlung des Kredites

Die Rückzahlung des Studentendarlehens muss im Gegensatz zu anderen Kreditarten nicht sofort begonnen werden, sondern erst nach Beendigung des Studiums. Die meisten Kreditinstitute und Banken räumen den Absolventen noch einen zusätzlichen Spielraum ein. Auf diese Weise können sich die Berufseinsteiger erst einmal ohne Druck eine Arbeitsstelle suchen und beginnen erst dann mit der Rückzahlung des Kredites. Die Tilgungsphase als solche beträgt im Durchschnitt rund zehn Jahre. Dadurch bleiben die Ratenzahlungen leistbar und die Kreditnehmer verschulden sich nicht noch weiter.

Am 14-11-2012

Studium: Mehr Studenten und zu hohe Mieten

Aktionswoche gegen Wohnungsnot

Der Ausbau von Studienplätzen zieht auch den Ausbau von mehr bezahlbarem Wohnraum nach sich- ach ja?! Was für die Einen eine logische Schlussfolgerung ist, ist für die Anderen keine Sorgenfalte wert. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die überall erwähnten „doppelten Abiturjahrgänge“ ihren Weg in die Hochschulen gefunden haben. Bilder von überfüllten Hörsälen oder langen Schlangen an der Mensa gehen durch die Medien.

Die Frage, wo diese Menschen wohnen (sollen), hat bis jetzt keine zufriedenstellende Antwort erhalten und erst recht keine Lösungen hervorgebracht. Die Realisierung des mangelnden Wohnraums als ernst zunehmendes Problem hat zu spät und mit zu schwachen Interventionen statt gefunden. Lena Oerder vom Bündnis „Studis gegen hohe Mieten- Köln“ verdeutlicht: „Das Kölner Studierendenwerk hat dieses Semester über 10 000 Anfragen auf einen Wohnheimplatz erhalten, bei derzeit lediglich 4700 Plätzen ist die Differenz enorm. Neue Wohnheime, wie das in Ehrenfeld, sind dabei aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Studierende schlafen in Hostels, bei Freund*innen oder pendeln jeden Tag bis zu 6 Stunden an die Hochschule. Insgesamt muss es in Köln mehr sozialen Wohnraum geben. Das Studierendenwerk und Wohnbaugenossenschaften dürfen nicht durch lukrativere Investor*innen verdrängt werden.

Laut der 20. Sozialerhebung des deutschen Studierendenwerks bezahlt jeder Studierende in Köln rund 350€, die Wohnungspauschale für Bafög- Empfänger*innen beträgt dagegen gerade mal 224€. Eine Wohnung oder ein WG- Zimmer in dieser Preisklasse zu finden ist in Köln fast ein Lottogewinn. „Eine unserer Forderungen ist daher auch eine Mietpreisbremse bei Altverträgen und keine Mieterhöhung wegen Neuvermietung. Wohnraum muss nicht nur vorhanden, sondern auch bezahlbar sein“ so Julia Haas vom Bündnis.

Die Studierendenwerke müssen durch ein Bund- Länder Programm unterstützt und Zuschüsse nicht gestrichen, sondern erhöht werden. Eine Notschlafstelle für wohnungslose Studierende, gerade zu Anfang des Semesters sollte nicht nur auf den Schultern des AStA´s Köln liegen, sondern in der Verantwortung von Studierendenwerk, Bund und Ländern stehen. „Um auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen und Druck gegenüber dem Kölner Studierendwerk, der Stadt und vor allem auch Bund und Ländern ausüben zu können findet auch in Köln vom 4.-8. November die bundesweite Aktionswoche „Studis gegen Wohnungsnot“ statt“ teilt Simon Eberhardt als Vertreter des Kölner Bündnis mit.

Am 04-11-2013

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