Immer mehr Wale verirrten sich in die Nordsee, sagt Greenpeace-Waleexperte Thilo Maack. Der Zusammenhang mit der Öl -und Gasindustrie in der Nordsee liege auf der Hand, muss aber nicht unbedingt auch für die drei Pottwale gelten. Greenpeace wolle herausfinden, warum diese drei Tiere starben.
Greenpeace werde versuchen, vor der Bergung der Tiere Gewebeproben zu nehmen, um sie auch nach Schadstoffen oder auf möglichen Parasitenbefall zu untersuchen. Nur wenn man die Gründe der Strandungen kenne, könne man den Pottwalen in Zukunft helfen, so Maack. In der Nordsee stünden rund 400 Öl- und Gasplattformen, die jedes Jahr rund 10.000 Tonnen Öl und 100.000 Tonnen Chemikalien einleiten.
Im Januar 1998 war es Greenpeace Aktivisten zusammen mit der Wasserschutzpolizei gelungen, drei von sechs verirrten Pottwalen vor St. Peter Ording wieder ins tiefe Wasser zu leiten und damit vor dem qualvollen Tod am Strand zu bewahren. Es ist immer noch wenig darüber bekannt, wie sich Wale auf ihren Wanderungen genau orientieren. Klar ist, dass sich die Pottwale verirrt haben müssen, wenn sie in die flache Nordsee schwimmen. Normalerweise ziehen sie nordwestlich an Schottland und Irland vorbei.