Dagegen gibt es vielstimmige Proteste. Wissenschaftler warnen vor den sozialen und ökologischen Schäden, die der Damm anrichten wird. Er könnte den Frieden im Nahen Osten gefährden, weil er den Kampf um das Wasser zwischen der Türkei, Syrien und dem Irak anheizt. Archäologen, Umwelt-Initiativen und die Bewohner von Hasankeyf kämpfen um den Erhalt der einzigartigen Stadt am Tigris.
Staudammbau zerstört antike Stadt am Tigris
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Unter dem Titel: „VERSUNKEN IN EUPHRAT UND TIGRIS“ strahlt der Fernsehsender ARTE am 11. Januar 2002 ab 20.15 eine Reportage von Michael Enger aus. Darin wird Hasankeyf in Türkisch-Kurdistan vorgestellt. Es ist die einzige aus dem Mittelalter und der Antike noch erhaltene Stadt im nördlichen Mesopotamien. Schon vor über 10.000 Jahren haben hier am biblischen Fluss Tigris die ersten Menschen gesiedelt. Nun soll das jahrtausendealte Hasankeyf mit seinen unersetzlichen Kulturschätzen in den Fluten eines großen Staudamms versinken, der eine Lebensdauer von 70 Jahren hat. Das gestaute Wasser wird fast 80.000 Kurden aus ihren Dörfern vertreiben. Finanziert werden soll der Staudamm unter anderem durch Hermes-Kreditbürgschaften aus Deutschland in Höhe von 150 Millionen Mark. Die rot-grüne Bundesregierung will in den nächsten Wochen über diese Kredite entscheiden.