Simitis sagte, Forscher seien in einem nie dagewesenen Umfang darauf bedacht, Patente auf gentechnische Entdeckungen und Entwicklungen zu erhalten. Die Forschung begebe sich damit in einem Bereich, "in dem letztlich nur der Gewinn zählt". Wissenschaftler müssten deshalb ständig den Eindruck erwecken, vor dem medizinischen Durchbruch zu stehen.
Von Renesse betonte, Organtransplantationen von gentechnisch veränderten Tieren halte sie in den nächsten Jahren für nicht durchführbar. Bislang seien die Risiken eines Organabstoßes bei der so genannten Xenotransplantation und die mögliche Übertragung bislang unbekannter Tierseuchen auf den Menschen völlig unzureichend erforscht.
Zugleich forderte sie die Wissenschaft auf, mehr für freiwillige Organspenden zu werben. So sei bei der Blutspende schon viel erreicht worden. Angehörige von Verstorbenen sollten deshalb mehr Gelegenheit erhalten, über die Organspende des Toten nachzudenken. Auch durch eine intensivere Forschung an adulten Stammzellen könnte womöglich der Bedarf an Spenderorganen gesenkt werden.