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Demographie

Bevölkerungstrends driften immer weiter auseinander

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Schnelles Bevölkerungswachstum in Entwicklungsländern und Bevölkerungsabnahme in Industrieländern sind die beiden Trends, welche die Entwicklung der Weltbevölkerung im kommenden Jahrhundert entscheidend prägen werden. Dies geht aus dem aktuellen demographischen Bericht "Dynamik der Weltbevölkerung 2002" hervor, den die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung gemeinsam mit dem Berliner Institut für Weltbevölkerung und globale Entwicklung heute herausgibt. Der Bericht zeige, dass es keinen Grund zur Entwarnung gebe, so die Geschäftsführerin des Berlin Instituts, Ilsabe von Campenhausen. Die gegensätzlich verlaufende Bevölkerungsdynamik bleibe einer der beherrschenden Faktoren des kommenden Jahrhunderts.


Die regionale Verteilung der Weltbevölkerung verschiebe sich in den nächsten 50 Jahren deutlich. Der Bericht schätzt, dass im Jahr 2050 der Anteil der Menschen in Industrieländern von heute 17 auf knapp 12 Prozent sinken wird. Im Jahr 1950 lebten noch nahezu 30 Prozent der Weltbevölkerung in den heutigen Industrieländern.

In den Industrieländern nehme dem Bericht zu folge die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ab und das Durchschnittsalter steige weiter. Ursache dafür seien hauptsächlich die seit Jahren rückläufigen Geburtenraten in den meisten dieser Länder. Geringe Kinderzahlen kennzeichneten die Bevölkerungsentwicklung sämtlicher europäischer Staaten von Spanien bis Russland.

In vielen Entwicklungsländern werde die Bevölkerung weiterhin schnell wachsen. Bereits heute findet nahezu der gesamte Zuwachs in den armen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas statt. In vielen von ihnen hat sich der Trend zu sinkenden Kinderzahlen pro Familie inzwischen wieder verlangsamt. Die Vereinten Nationen haben daher in diesem Jahr die Bevölkerungsprojektionen für das Jahr 2050 nach oben korrigieren müssen.

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