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Tierschutz

Greenpeace setzt mehr Platz für Puten durch

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Greenpeace kann den ersten grossen Erfolg gegen Massentierhaltung nach über vier Monaten Kampagne verzeichnen. Deutschlands zweitgrösster Anbieter von Putenfleisch, die Firma Heidemark aus Garrel hat angekündigt, ab 2002 Puten aus deutlich besserer Haltung anzubieten. Heidemark reagiert damit auf eine Greenpeace-Forderung. Die Umweltorganisation fordert Handel und Nahrungsmittelhersteller auf, nur noch Puten anzubieten und zu verarbeiten, die unter diesen tierfreundlichen Bedingungen aufwachsen.


Greenpeace deckt seit Sommer die Missstände in der Intensiv-Putenmast auf, bei der Puten auf viel zu engem Raum zusammengepfercht werden. Die Firma Heidemark war als Lieferant für die Putenprodukte des Unilever-Konzerns in die Kritik geraten, weil er für die "Du darfst"-Produkte Putenfleisch aus Massentierhaltung verwendet. Nachdem Greenpeace Heidemark zeigte, wie eine tierfreundliche Haltung von Puten aussehen sollte, entschied sich die Firma, für mindestens 50.000 Tiere die Haltungsbedingungen wesentlich zu verbessern. Die Puten sollen mehr als doppelt soviel Platz erhalten. Bei entsprechender Nachfrage durch den Handel und Nahrungsmittelhersteller will der Fleischlieferant das Angebot ausweiten. Nun kann auch Unilever problemlos Putenfleisch aus tierfreundlicher Haltung beziehen.

Nach EU-Recht darf Heidemark das Fleisch dieser Puten mit dem Aufdruck "extensive Bodenhaltung" bewerben. Heidemark will den Tieren nicht nur mehr Platz bieten, sondern auch keine Antibiotika als Leistungsförderer und keine genmanipulierte Soja mehr ins Futter mischen. Wenn die Puten mehr Platz haben, erkranken sie auch nicht mehr so schnell. Sie brauchen daher auch deutlich weniger Medikamente. Ausserdem werden in den Ställen insgesamt weniger Tiere gehalten. Nach Berechnungen von Greenpeace wird das besser produzierte Putenfleisch etwa 20 Prozent teurer sein als Fleisch aus der Massentierhaltung.

Die Puten werden in der tierfreundlichen Haltung bei Heidemark genauso viel Platz haben wie Öko-Puten. Doch weitere Richtlinien werden noch nicht eingehalten. Greenpeace hält daher Oeko-Puten grundsätzlich für die bessere Wahl, fordert aber die Einführung von höheren Qualitätsstandards auch in der konventionellen. Greenpeace wird in den nächsten Wochen verstärkt an Handelsunternehmen wie Tengelmann, Rewe, Metro und Edeka herantreten. Sie sollen aufgefordert werden, verstärkt Fleisch aus ökologischer Landwirtschaft und "extensiver Bodenhaltung" anzubieten.

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