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Entwicklungshilfe

Entwicklungshelfer für Blauhelme in Afhganistan

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Die Deutsche Welthungerhilfe und die Hilfsorganisation terre des hommes plädieren für einen UN-Blauhelmeinsatz in Afghanistan. Oberstes Ziel müsse sein, die Sicherheit der Zivilbevölkerung und der Hilfsorganisationen in dem zentralasiatischen Land zu gewährleisten, sagte Volker Hausmann von der Deutschen Welthungerhilfe. Die Teilnehmer der Afghanistan-Konferenz müssten deshalb ihren politischen Willen zur Herstellung von Ordnung formulieren. Sollte das nicht gelingen, müssten die Vereinten Nationen über ein robustes Mandat die Entsendung von Friedenstruppen ermöglichen.


Hausmann unterstrich, jüngste Entwicklungen zeigten, dass in einigen Regionen Stammeshäuptlinge die Oberhand bekämen. Dabei sei neben den Niederlassungen anderer Nicht-Regierungs-Organisationen auch das Büro der Deutschen Welthungerhilfe in Dschalalabad im Nordwesten des Landes geplündert worden. Bei einem robusten Mandat dürfen die unter UN-Mandat stehenden Soldaten bei der Erfüllung ihrer quasi-polizeilichen Aufgaben auch Waffen zum Schutz von Mitarbeitern von Hilfsorganisationen einsetzen. Unter einem normalen Mandat wäre den Einsatzkräften lediglich die Selbstverteidigung erlaubt.

Die Verbände warnten zugleich davor, finanzielle Hilfe für Afghanistan dürfe nicht zu Lasten anderer armer Regionen der Welt gehen. Gelder zum Wiederaufbau müssten vielmehr zusätzlich bereitgestellt werden.

Terre-des-hommes-Geschäftsführer Peter Mucke bezeichnete zugleich die Entscheidung des Bundestags, deutsche Truppen für den Anti-Terror-Einsatz der USA bereitzustellen, als Fehler. Die Verbindung von militärischen Einsätzen mit der Entwicklungshilfe, wie dies im Falle Pakistans geschehen sei, sei zudem eine deutliche Fehlentwicklung. Deutschland solle sich vielmehr mit einem Minenräumprogramm engagieren.

"Soldaten sind keine Lösung"

Der vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Blauhelme-Einsatz für die sudanesische Krisenregion Darfur wird von der FDP-Wehrexpertin Elke Hoff kritisch gesehen. Hoff sagte am 3. August im WDR, eine langfristige Lösung des Konfliktes sei durch die Präsenz von Soldaten nicht zu erreichen. Die Bundesregierung forderte sie dennoch auf, in dem "Krisengebiet" mehr Präsenz zu zeigen, um den Demokratisierungsprozess sowie die Wahlen im Jahr 2009 zu begleiten. Dies sollte sich jedoch nicht darauf beschränken, "nur Geld in militärische Mission zu stecken", sagte Hoff. Im Sudan konkurrieren China und westliche Industriestaaten um den Zugang zu den Ölquellen.

Im westsudanesischen Darfur können nach einem Beschluss des Bundestages bis zu 200 Soldaten der Bundeswehr eingesetzt werden.

Am 03. Aug. 2007 unter: welt-online