Innerhalb der Europäischen Union beginne die Diskussion zur Bewertung der Agrarpolitik im Rahmen der Agenda 2000. Daher sei der Zeitpunkt richtig gewählt, sagte Troge. Die Agenda 2000 läuft im Jahr 2006 aus. Es gehe darum, die bisherigen Agrarausgaben der EU in Höhe von jährlich rund 85 Milliarden Mark künftig an ökologische und soziale Kriterien zu binden, umriss der Präsident der Umweltstiftung Euronatur, Claus-Peter Hutter, die Vorstellungen.
Die neue Agrarpolitik soll künftig auf zwei Säulen aufbauen. Zum einen soll an die Stelle der Tier- und Flächenprämie, die bislang nur für bestimmte Flächennutzungen und Tierarten gewährt wird, eine einheitliche Grundprämie treten. Diese Prämie wäre an ökologische und soziale Kriterien gebunden. So bekäme ein Bauer nur dann die volle Prämie ausgezahlt, wenn er beispielsweise pro Hektar Fläche nur eine bestimmte Anzahl von Tieren hält, Landschaftselemente wie Hecken auf seinem Grund nachweist und auf den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen verzichtet.
Außerdem sei die ländliche Entwicklung als zweite Säule der Agrarpolitik erheblich auszubauen und zu einem Kern der Agrarpolitik zu entwickeln, sagte Hutter. Er kritisierte, dass bisher nur zehn Prozent der Agrarausgaben in diesem Bereich, aus dem unter anderem Umweltprogramme finanziert werden, angelegt würden. Erarbeitet wurden die Vorschläge der Plattform zur Agenda 2007 im Rahmen eines Verbändeprojekts, das vom Umweltbundesamt gefördert wird. Träger ist die Stiftung Europäisches Naturerbe Euronatur.