Wichtig sei deshalb, dass für die Betroffenen in unserer Gesellschaft ein Klima der Offenheit und Hilfsbereitschaft entstehe. Sie müssten ermutigt werden, ihr Leben wieder aktiv zu gestalten. Sehr bedeutend im Kampf gegen die Armut seien auch die Schuldnerberatungsstellen, die durch direkte und individuelle Hilfe sehr erfolgreich arbeiten könnten, sagte Gohde. Entscheidend sei dabei aber die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen.
Wilken betonte, gerade Kinder nähmen ihre Armut und Ausgrenzung deutlich wahr. Sie seien oft von Minderwertigkeits- und Schamgefühlen belastet. Sie hätten oft kein eigenes Zimmer und keinen Platz zum Spielen oder könnten keine Freunde einladen. Eine Teilnahme an Klassenreisen sei meist auch nicht möglich. Aus dieser Isolation entstünden wiederum schlechte schulische Leistungen und damit eine mangelhafte berufliche Qualifikation. Arbeitslosigkeit und damit ein "Teufelskreis" der Armut seien so vorprogrammiert, klagte der Experte.