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Politischer Mord

Auslieferungsantrag gegen argentinischen Juntaoffizier

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24 Jahre nach dem politischen Mord an der deutschen Studentin Elisabeth Käsemann in Argentinien prüft das Land die Auslieferung des mutmaßlichen Drahtziehers. Wie das Oberlandesgericht Nürnberg unter Berufung auf das argentinische Außenministerium am Mittwoch mitteilte, hat die Justiz des südamerikanischen Landes den mit internationalem Haftbefehl gesuchten 77-jährigen Carlos Guillermo Suarez Mason vor zwei Wochen in Auslieferungshaft genommen. Grundlage für die Festnahme war der Haftbefehl des Amtsgerichts Nürnberg vom 11. Juli 2001.


Die argentinischen Behörden wollen über die Auslieferung entscheiden, sobald der Auslieferungsantrag vollständig vorliege. Sollte Suarez Mason tatsächlich an die deutsche Justiz überstellt werden, werde Anklage wegen Mordes vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth erhoben, kündigte das Gericht an.

Suarez Mason war zu Zeiten der argentinischen Militärjunta Chef des ersten Heerescorps der so genannten Zone 1. Als Befehlshaber der Sicherheitskräfte soll er für die Ermordung von Käsemann in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 1977 verantwortlich sein. Käsemann war Anfang März 1977 als "politisch anders Denkende" entführt, in einer Kaserne interniert, gefoltert und im Mai in das geheime Haftzentrum "El Vesubio" verlegt worden.

In der Mordnacht soll die Studentin dann mit 15 weiteren Gefangenen mit angelegten Handschellen und einer Kapuze über dem Kopf in die Provinz nach Monte Grande gebracht und dort mit Schüssen in Genick und Rücken aus "unmittelbarer Nähe" getötet worden sein. Suarez Mason war als absoluter Oberbefehlshaber der Hintermann und "Herr über Leben und Tod" der Gefangenen. Damit sei er im Sinne des Strafgesetzes mittelbarer Täter und ebenso verantwortlich wie die unmittelbar schießenden Täter, hieß es in der Begründung des Gerichts.

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