Thierse bedauerte gegenüber dem Präsidenten der italienischen Abgeordnetenkammer, dass die Ereignisse von Genua „einen Schatten“ auf die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu werfen drohten. Er verwies auf Berichte deutscher Medien über unzulässige Übergriffe der italienischen Polizei sowie auf einen Reisebericht zweier Bundestagsabgeordneter. Darin werde der Vorwurf erhoben, dass Globalisierungskritiker bei einem Polizeieinsatz in der Diaz-Schule in Genua ohne Gegenwehr schwer geschlagen worden seien.
Sie seien „weiter inhaftiert, ohne dass gegen sie im Zusammenhang mit einer konkreten, persönlich begangenen Gewalttat ermittelt“ werde. Thierse erwähnte außerdem Aussagen der Eltern der Inhaftierten, bei den Ermittlungen seien den Betroffenen „Beweismittel unterschoben und Rechtsbeistand verweigert“ worden. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind zurzeit immer noch 15 deutsche Protestler im Alter von 18 bis 32 Jahren in italienischer Haft.