Mario Coelho de Almeida Filho wurde am 16. August 2001 vor seinem Haus in Magé (50 Kilometer von Rio de Janeiro) erschossen. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter ein bezahlter Killer ist.
Das Attentat wurde einen Tag vor der Aussage von Mario Coelho de Almeida Filho in einem Diffamierungsprozess verübt. Dieses Verfahren war vom Bürgermeister des Städtchens Duque de Caxias, José Camilo Zito dos Santos, und seiner Frau, Narriman Zito, Bürgermeisterin des Städtchens Magé, gegen ihn angestrebt worden, weil der Journalist über Unterschlagung von Geldern in den beiden Gemeinden berichtet hatte.
Zwei Wochen vor dem Mord hat nach Aussage eines Freundes eine Firma, die mit dem Bürgermeister von Duque de Caxias zusammenarbeitet, Coelho de Almeida Filho Geld angeboten, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Die Zeitung A Verdade prangert immer wieder den Machtmissbrauch durch Lokalpolitiker an. Acht Anklagen wegen Diffamierung waren gegen den Journalisten deshalb anhängig. Nach Angaben seines Vaters hatte er zudem drei Monate vor dem Anschlag Morddrohungen erhalten.
Das letzte Opfer vor Coelho de Almeida Filho war der Radiojournalist José Wellington Fernandes, unter dem Namen Zezinho Cazuza bekannt. Der Mitarbeiter des Senders Xingó FM in Canindé do São Francisco (Bundesstaat Sergipe) starb am 13. März 2000: Er wurde erschossen, als er eine Feier verließ.
Zwei Tage später fasste die Polizei José Ferreira Melo, der den Mord gestand. Er sagte aus, der Bürgermeister der Stadt, Genivaldo Galindo da Silva, habe ihm 3.500 DM für den Mord angeboten. Der Journalist hatte den Bürgermeister mehrmals der Korruption bezichtigt. Einige Tage vor dem Attentat hat der Bürgermeister nach Angaben von "Reporter ohne Grenzen" öffentlich erklärt, er werde den Journalisten umbringen.