Grundsätzlich muss bei der Sonnenenergie-Nutzung unterschieden werden zwischen Solarwärme (Solarthermie) und Solarstrom (Photovoltaik). Solarwärmeanlagen wandeln Sonnenenergie in Wärme um, die bis zur Nutzung gespeichert wird. Mit Hilfe von Solarzellen kann Sonnenenergie aber auch direkt in Strom umgewandelt werden. Er wird sofort verbraucht oder nach Umwandlung ins öffentliche Netz eingespeist.
Im Privathaus kommen normalerweise Photovoltaik-Anlagen zwischen ein und fünf Kilowatt Leistung zum Einsatz. Die Größe richtet sich nach dem Stromverbrauch, der verfügbaren Fläche für die Module und natürlich den Finanzierungsmöglichkeiten, betont die Aktion "Solar - na klar!". Ihr gehören sechs namhafte Branchenverbände an, die unter dem Dach des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) agieren. Will beispielsweise eine vierköpfige Familie die Hälfte ihres jährlichen Stromverbrauchs von rund 3.000 Kilowattstunden selbst decken, ist eine Anlage mit einer Leistung von zwei Kilowatt nötig. Erforderlich ist dann eine Dachfläche von etwa 20 Quadratmeter. Die Kosten belaufen sich auf etwa 30.000 Mark.
Photovoltaikanlagen werden insbesondere durch das 100.000-Dächer-Programm der Bundesregierung gefördert, das sich großer Nachfrage erfreut. Es wurde Anfang 1999 gestartet. In seinem Rahmen erhalten binnen sechs Jahren 100.000 Photovoltaik-Anlagen ein zinsloses Darlehen über zehn Jahre. Es ist zwei Jahre tilgungsfrei, die letzte Jahresrate wird erlassen. Wer keinen Kredit in Anspruch nehmen will, kann sich die Zinsverbilligung von 23 Prozent und im zehnten Jahr den Tilgungserlass von 12,5 Prozent auch ausbezahlen lassen. Die Darlehen werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben und können bei der Hausbank beantragt werden.
Fördermittel für die Photovoltaik gibt es teilweise aber auch von Bundesländern, Kommunen und Energieversorgungsunternehmen. Derzeit müssen die Stromversorger nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 99 Pfennig für eingespeisten Solarstrom zahlen. Ab 2002 sinkt dieser Satz für die dann in Betrieb gehenden Anlagen auf 94 Pfennig.
Solarwärme-Anlagen liefern in unseren Breiten genug Energie, um in den Sommermonaten bis zu 100 Prozent des Warmwasserbedarfs zu decken. Im Jahresdurchschnitt werden etwa 60 Prozent des Brauchwassers in einem Vier-Personen-Haushalt für Bad, Küche und Waschmaschine erwärmt. Die zusätzlich benötigte Wärme erzeugt eine konventionelle Heizungsanlage. Die Regelung erfolgt elektronisch. Zunehmend werden auch so genannte kombinierte Anlagen installiert, die zusätzlich auch die Raumheizung unterstützen. Eine vierköpfige Familie benötigt für die Sonnenkollektoren zur Brauchwassererwärmung normalerweise eine Dachfläche von fünf bis sechs Quadratmetern. Für die Heizungsunterstützung werden üblicherweise 16 Quadratmeter eingesetzt. Eine Solaranlage allein zur Brauchwasser-Erwärmung kostet für den genannten Musterhaushalt etwa 8.000 bis 12.000 Mark, Solaranlagen, die auch die Heizung unterstützen, entsprechend mehr.
Die B.A.U.M.-Initiative und die Mitgliedsverbände haben die Bundesregierung wegen der unangekündigten Kürzung der Fördersätze für Solarkollektoren scharf kritisiert, die am 25. Juli in Kraft getreten ist. Die Finanzierung von Flachkollektoranlagen wurden bisher mit 250 Mark pro Quadratmeter Kollektorfläche unterstützt, Vakuumröhrenkollektoren mit 325 Mark. Jetzt sind es nur noch 170 Mark je Quadratmeter. Gefordert wird die Rücknahme dieser Kürzungen. Der Rotstift wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit der hohen Nachfrage begründet. Derzeit gingen pro Woche an die 3.000 Anträge ein. Um möglichst viele Interessenten in den Genuss von Fördermitteln für solarthermische Anlagen kommen zu lassen, habe man keine andere Möglichkeit als die Kürzung gesehen.