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Studie

Deutsche Behörden diskriminieren AusländerInnen

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Ausländer erleben Diskriminierung am häufigsten in Behörden und weniger im privaten Lebensumfeld. Dies ist das Ergebnis eines Modellprojekts zum Thema "Antidiskriminierung", das der nordrhein-westfälische Sozialminister Harald Schartau (SPD) am Montag in Düsseldorf vorgestellt hat. Demnach richteten sich 60 Prozent der 400 untersuchten Klagen gegen staatliche und private Institutionen und nur 29 Prozent gegen Einzelpersonen. Über 60 Prozent der Beschwerden stammte von TürkInnen und AraberInnen.


Besonders häufig fühlten sich die Betroffenen durch beleidigendes Verhalten einzelner Mitarbeiter "nicht angemessen behandelt" (über 30 Prozent) oder sahen sich durch die Ablehnung ihres Anliegens ungleich behandelt. Als Grund dafür wurde am häufigsten das Kriterium Herkunft genannt (68,4 Prozent). Es folgen die Kategorien Staatsangehörigkeit (32,1 Prozent), Hautfarbe (21,4 Prozent), Sozialstatus (15,3 Prozent), Sprache (13 Prozent) und Geschlecht (4,7 Prozent).

Jüngere Ausländer sind der Studie zufolge eher als ältere MigrantInnen bereit, Diskriminierungen zu melden. Über 60 Prozent der Betroffenen waren 35 Jahre und jünger, nur 13,7 Prozent älter als 46 Jahre. Über die Hälfte aller Ratsuchenden verfügte entweder über einen deutschen Pass, eine Aufenthaltsberechtigung oder eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis.

In die Auswertung kam die Arbeit von Antidiskriminierungsstellen in Aachen, Bielefeld, Dortmund , Düsseldorf, Gelsenkirchen, Lemgo und Siegen im Zeitraum von 1997 bis 2000. Schartau erklärte: "Wir brauchen mehr Sensibilität im Umgang mit Zuwanderern, auch wenn es darum geht, ihnen klar zu machen, dass bestimmte Entscheidungen nichts mit ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe zu tun haben."

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