Die Chemikalie findet sich in Gebäuden vorwiegend in Fugendichtmassen, um wie etwa die Rillen zwischen Betonplatten abzudichten. Früher wurde PCB auch in Farben, Lacken und Hydraulikflüssigkeiten verwendet, um sie feuersicher zu machen, oder als Weichmacher in Kunststoffen. Zudem wurden Elektrobauteile mit der Substanz isoliert. Heute wird die Chemikalie nach Angaben des Toxikologen Helmut Greim von der Technischen Universität München in Deutschland nicht mehr verwendet.
Wie Greim sagte, gilt seit 1983 in Deutschland die Richtlinie, dass die tägliche Aufnahmemenge von PCB für Erwachsene etwa 200 Mikrogramm nicht übersteigen darf. Aufgenommen wird die Substanz unter anderem über die Luft. Bauten mit über 3.000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft gelten nach der Richtlinie als sanierungsbedürftig. "Am meisten PCB gelangt allerdings über die Nahrung in den Körper", sagte Greim. Denn der Stoff wird in der Umwelt kaum abgebaut und reichert sich insbesondere in Fettgeweben an.
Aus einer Lebensmittelkatastrophe von 1968 in Japan kennt man weitere Gesundheitsgefährdungen. Damals gelangten riesige Mengen an PCB in Reisöl. Menschen, die das Öl zu sich nahmen, litten unter schwerer Chlorakne. Schwangere hatten viele Totgeburten zu beklagen oder gebaren Kinder mit Missbildungen. "Später zeigte sich, dass selbst Kinder, die gesund zur Welt kamen, eine mindere Intelligenz aufwiesen", sagte Greim. Zur Zeit werde untersucht, ob PCB auch in geringen Konzentrationen die Gehirnentwicklung stört.
Quelle: Katalyse-Umweltlexikon