"Nur durch diese Selbstverpflichtungen können konkrete Zahlen definiert werden, mit denen zum Beispiel festgelegt wird, dass der Frauenanteil in der deutschen Wirtschaft auf 30 Prozent wächst", betonte Detmers, die auch als Unternehmerin tätig ist. Freiwillige Vereinbarungen seien "ineffizient", weil die patriarchalischen Strukturen besonders des Mittelstandes weibliche Karrierechancen weiterhin erschwerten. Die BWL-Professorin sprach sich deshalb für die strategische Förderung von Frauenprojekten aus. Zudem sollten sich einflussreiche Wirtschaftsvertreter bereit erklären, verstärkt Frauen im Management zu fördern und sie "heranzuziehen".
Die Tatsache, dass derzeit rund 40 Prozent aller BWL-Studenten weiblich sind, mache deutlich, dass genügend fachliche Kompetenz vorhanden sei, hob Detmers hervor. Nun gehe es für die Frauen darum, ihre Fähigkeiten auch in Unternehmen zu beweisen - dazu müsse ihnen die Wirtschaft aber auch eine Chance geben. Laut Detmers haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass gemischt-geschlechtliche Teams effizienter arbeiten als ausschließlich männliche Gruppen.
Frauen hätten auf Grund ihrer Erziehung ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, könnten neue Ideen einbringen und so bessere Ergebnisse entwickeln, sagte Detmers. Das mache auch die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und Kanada deutlich: Dort sei der Anteil der Unternehmerinnen in den vergangenen Jahren stetig gewachsen.