Der Chef der UNDP stellt sich im Gegensatz dazu eine Entwicklungshilfe vor, in der globale Konzerne als Partner eine bedeutendere Rolle spielen. Dabei geht es vor allem um Public Private Partnerships, die den technischen Fortschritt für die Entwicklungsländer nutzbar machen. "Die Menschen und ihre Regierungen in der Dritten Welt wollen nicht, dass die technologische Entwicklung an ihnen vorbeigeht."
Die UNDP sei für den Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen. "Gentechnik kann die Produktivität der Landwirtschaft dramatisch erhöhen. Das ist sehr wohl relevant für jene 850 Millionen Menschen, die jeden Abend hungrig zu Bett gehen." Zugleich betonte Malloch Brown, dass er nicht "die Zukunft der Entwicklung an Konzerne ausliefern" wolle. "Wir wollen Partnerschaften - zu Bedingungen, die den Entwicklungsländern entgegenkommen". Der Staat müsse unter anderem darauf achten, dass öffentlich-privat entwickeltes Saatgut den Armen zu Gute komme.
Um die Digital Divide zu überbrücken, will Mark Malloch Brown die Dritte Welt möglichst schnell an das Internet anschließen. "Allein schon wegen Aids könnte es bald ein Drittel weniger Lehrer und Ärzte in den Entwicklungsländern geben. Wir müssen also dringend das Telelearning fördern und die Beratung lokaler Gesundheitsarbeiter per Computer". Die UNDP empfiehlt, dass Entwicklungsländer ihren Telekommunikationsmarkt liberalisieren und mehr für die Ausbildung von technischem Personal ausbilden. Auch hier stellt sich Malloch Brown gegen traditionellere Vorstellungen von Entwicklungshilfe.
Hilfswerke und zum Beispiel auch die Weltbank hatten in den vergangenen Jahren verstärkt in die Grundbildung investiert.