Die Exponate kommen aus der Sammlung des Fotokünstlers und -historikers Franz Toth aus Bingen am Rhein, der die Ausstellung auch kuratierte. Schwerpunkt der Präsentation ist das Werk des rheinland-pfälzischen Fotografen August Sander. Porträts wie "Arbeitslos", "Bäuerliche Braut" und "Der Maler" zeigen, wie Sander in seinen realistischen Fotografien vom malerischen Stil der "Kunstfotografie" überleitete zur "Neuen Sachlichkeit". Aus dem Jahr 1910 ist ein Porträt von Tilla Durieux zu sehen, das Sanders Zeitgenosse Jacob Hilsdorf fotografierte, lange bevor sie zur bekanntesten Schauspielerin der Weimarer Republik avancierte.
Ferner präsentiert die Ausstellung Raritäten aus der Frühzeit der Fotografie. Neben historischen Kameras und Daguerreotypien sind grafische Arbeiten zu sehen, die für das frühe künstlerische Interesse an fotografischer Technik stehen: Glasnegativ-Radierungen der französischen Maler Camille Corot und Charles-Francois Daubigny aus den Jahren 1854 und 1862 und so genannte Edeldrucke aus der Jugendstilzeit, die von den Rheinland-Pfälzer Fotografen Nicola Perscheid und Theodor Hilsdorf angefertigt wurden. Auch Remakes von monumentalen Prominenten-Porträts, wie man sie um 1900 liebte, werden gezeigt. Eine Brücke zur modernen Fotografie schlagen Arbeiten von Marta Hoepffner.
Die Ausstellung "Fotokunst in Rheinland-Pfalz" ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr in der Vertretung Rheinland-Pfalz, In den Ministergärten 6, Berlin-Mitte geöffnet.