Vor allem literarische Texte in den weniger dominanten Sprachen hätten es verdient, durch Übertragungen ins Deutsche oder Englische eine größere Verbreitung zu finden, sagte Gordimer. So sei es eine "positive Entwicklung", dass Literatur aus dem arabischen Sprachraum immer stärker in Europa zur Kenntnis genommen werde. "Die Menschen beginnen zu wissen, dass es da mehr gibt als einen Nagib Machfus", sagte Gordimer. Die 77-jährige Autorin wollte am Abend zur Eröffnung des Festivals lesen, das bis zum 24. Juni Autoren aus aller Welt in der deutschen Hauptstadt zusammenführt.
Der Präsident des Internationalen PEN, Homero Aridjis, hob hervor, dass das Festival auch literarischen Vertretern aus Entwicklungsländern ein öffentliches Podium biete. In seiner Amtszeit als PEN-Präsident seit 1997 habe er sich besonders für die Schaffung von Zentren der internationalen Schriftstellervereinigung in Lateinamerika, Asien und Afrika eingesetzt, sagte der mexikanische Autor.
Aridjis zufolge hat der Internationale PEN derzeit 4.000 Mitglieder in 120 Ländern. Der nächste Kongress findet im September im Mazedonien statt. Im nächsten Jahr will der PEN in Mexiko zum Thema "Die Literaturen Amerikas" tagen. Dabei solle es vor allem um die Literatur der Ureinwohner des Kontinents gehen, sagte Aridjis.