Das Veranstaltungsprogramm des Lesbenfrühlings umfasst 118 Seiten und ist auszugsweise auch im Internet einzusehen. Zum Angebot gehören Seminare, Workshops, ein feministischer Gottesdienst, ein Fußballturnier und Musik. Männern sei der Zutritt zu den Veranstaltungen verwehrt, sagte Wunderlich.
Bei vielen Frauen aus den alten Bundesländern sei der Veranstaltungsort auf Skepsis gestoßen, sagte die Organisatorin des Frühlingstreffens. Lesben befürchteten, im "rechtsradikalen Mecklenburg-Vorpommern" nicht sicher zu sein. Obwohl die Polizei noch keine organisierten Übergriffe auf Homosexuelle registriert habe, verzichteten viele auf eine Reise nach Rostock, bedauerte Wunderlich.
Umso mehr habe sich der Veranstalter um ein gutes Sicherheitskonzept bemüht. So gebe es eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei. Ein Sicherheitsdienst sei engagiert. Ein Bus-Shuttle solle für einen unkomplizierten Wechsel zwischen den Veranstaltungsorten sorgen. Die meisten Veranstaltungen fänden in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt mitten in Rostock statt.
Einen "neuen Zündfunken" erhoffen sich die lesbischen Frauen in Mecklenburg-Vorpommern von der bundesweiten Veranstaltung. Vor allem die Lebensbedingungen homosexueller Geschlechtsgenossinnen auf dem Lande müssten verbessert werden, die kaum eine Möglichkeit zum Coming-out hätten, sagte Wunderlich. "Die Frauen kommen kilometerweit zu Tanzveranstaltungen oder Seminaren nach Rostock", betonte sie. Die 45-Jährige ist Vorstandsfrau bei "Lena". Der Verein ist neben "Farbe bekennen" die einzige Lesben-Organisation in Mecklenburg-Vorpommern.