Konkret forderte Lehmann ein praktisch durchsetzbares Recht auf Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem und zur medizinischen Versorgung. Minderjährige Kinder, die für die Fluchtsituation ihrer Eltern nicht verantwortlich seien, müsse der Besuch von Kindergarten und Schule ermöglicht werden. Lehmann fügte hinzu: "Auch Menschen ohne Aufenthaltsrecht hätten einen Anspruch auf ein menschenwürdiges Existenzminimum." Schließlich müsse auch ein wirksamer Rechtsschutz bei vorenthaltenem Lohn gewährleistet sein.
Ausdrücklich hob Lehmann hervor, dass die Kirche nicht zur Stabilisierung von Illegalität in der Gesellschaft beitragen wolle. Beim Thema "Asyl in der Kirche", das man als Form des qualifizierten Protestes begreife, seien aber in vielen Fälle bei staatlichen Institutionen mildernde Lösungen gefunden worden. "Asyl in der Kirche" löse in den Einzelfällen jedenfalls Druck aus.
Die Bevölkerung forderte Lehmann auf, die Akzeptanz für die Legalisierung hier lebender Ausländer zu erhöhen. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und verbreiteter kultureller Ängste sei dies allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe.