Höhenzug bei Braunschweig - 3 Buchstaben

Elm – Der Höhenzug bei Braunschweig mit Geschichte, Natur & Geheimnissen

Strategische Bildoptimierung für elm-3buchstabenDrei Buchstaben – und ein ganzer Kosmos: Der Elm ist weit mehr als nur ein Höhenzug bei Braunschweig. Eingebettet in das sanfte Relief des Braunschweiger Landes erhebt er sich als grüne Bastion voller Geschichten, Naturphänomene und archäologischer Wunder. Ob du dich für prähistorische Spuren, tiefgrüne Wanderpfade oder sakrale Baukunst interessierst – der Elm hält für jeden Besucher einen Schatz bereit. In diesem Artikel laden wir dich ein auf eine Reise durch Jahrtausende: Von der Steinzeit über mittelalterliche Handelsrouten wie den Salzweg bis hin zum majestätischen Kaiserdom in Königslutter. Der Elm ist einer der bedeutendsten Natur- und Kulturräume Niedersachsens – und vielleicht der unterschätzteste.

Geografische Lage und Naturraum

Der Elm liegt im Südosten Niedersachsens und erstreckt sich über die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt, nur wenige Kilometer östlich von Braunschweig. Der Höhenzug ist etwa 25 Kilometer lang und bis zu 9 Kilometer breit. Mit seinen rund 323 Metern über dem Meeresspiegel gilt der Elm als einer der höchsten bewaldeten Höhenzüge Norddeutschlands.

Seine sanften Erhebungen und dichten Buchenwälder machen ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer, Radfahrer und Naturfreunde. Das Waldgebiet steht zu großen Teilen unter Naturschutz und bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause – darunter seltene Fledermäuse, Wildkatzen, Spechte und Orchideen.

Luftaufnahme des Elms mit dichten Buchenwäldern

Der Elm aus der Luft: Ein grüner Höhenzug mit geologischer Geschichte und natürlicher Vielfalt.

Wichtige Naturfakten zum Elm

MerkmalBeschreibung
Höchste ErhebungEilumer Horn (323 m ü. NN)
Länge & BreiteCa. 25 km lang, bis zu 9 km breit
GeologieMuschelkalk-Formation aus der Trias-Zeit
SchutzstatusNaturpark Elm-Lappwald, zahlreiche Flora-Fauna-Habitate
Typische BaumartenRotbuche, Hainbuche, Eiche, Ahorn
TierartenWildkatzen, Damwild, Fledermäuse, Spechte

Historische Spuren & der Salzweg

Der Elm war schon in der Jungsteinzeit ein Ort mit strategischer Bedeutung. Die durch den Höhenzug führenden Wege dienten nicht nur der regionalen Verbindung, sondern auch dem überregionalen Austausch von Rohstoffen – insbesondere Salz. Der sogenannte Salzweg war eine der bedeutendsten prähistorischen Handelsrouten Norddeutschlands und verband Salzquellen, wie etwa in Lüneburg, mit den Verbrauchszentren im Harz und darüber hinaus.

Die Beschaffenheit des Elms – bewaldet, aber gut begehbar – machte ihn zum idealen Träger solcher Routen. Noch heute lassen sich Abschnitte des alten Salzweges nachverfolgen, sowohl in der Landschaft als auch auf historischen Karten.

Archäologische Entdeckungen entlang des Elms zeugen von einer dichten prähistorischen Besiedlung. Fundstellen von steinzeitlichen Werkzeugen, Siedlungsspuren und Ritualplätzen wurden dokumentiert – ein Beweis für die anhaltende kulturelle Nutzung des Höhenzugs über Jahrtausende hinweg.

Alte Markierung des Salzwegs im Elm

Historischer Wegweiser im Elm: Der Salzweg verband Handel und Kultur quer durch Norddeutschland.

Zeitleiste: Bedeutung des Salzwegs im Elm

EpocheBedeutung für den Salzweg im Elm
Jungsteinzeit (ca. 5000 v. Chr.)Erste Nutzung von Trampelpfaden zum Salztransport, Fundstellen in Schöningen
Bronzezeit (ca. 2200–800 v. Chr.)Ausbau zu befestigten Handelswegen, lokale Siedlungsdichte steigt
Eisenzeit (ca. 800–0 v. Chr.)Kulturelle Verfestigung durch Gräberfelder, Verbindung zu Harzregion intensiviert
MittelalterSalzweg als offizieller Fernhandelsweg mit Zöllen und Wegerechten
HeuteWanderroute und archäologische Erlebnisstation für Besucher und Schulklassen

Archäologie: Die Schöninger Speere

Die Entdeckung der Schöninger Speere nahe dem Elm war eine archäologische Sensation. Die rund 300.000 Jahre alten Holzspeere gehören zu den ältesten bekannten Jagdwaffen der Menschheit – und belegen, dass schon Homo heidelbergensis gezielt jagte und in Gruppen kooperierte. Gefunden wurden sie in einem ehemaligen Braunkohletagebau bei Schöningen, nur wenige Kilometer südlich des Elms.

Diese Funde veränderten unser Bild der Urgeschichte maßgeblich: Frühmenschen lebten offenbar bereits in strukturierten sozialen Gruppen und verfügten über technische Fähigkeiten, die lange unterschätzt wurden. Die Entdeckung gilt bis heute als Meilenstein der Altsteinzeitforschung.

Im paläon – dem Forschungs- und Erlebniszentrum in Schöningen – können Besucher heute die originalgetreuen Nachbildungen der Speere bestaunen, digitale Rekonstruktionen erleben und selbst erleben, wie in der Altsteinzeit gejagt wurde.

Rekonstruktion der Schöninger Speere im Museum Paläon

Die Schöninger Speere – älteste erhaltene Jagdwaffen der Menschheit aus Holz, entdeckt südlich des Elms.

Wissenschaftliche Fakten zu den Schöninger Speeren

MerkmalBeschreibung
AlterCa. 300.000 Jahre (Altpaläolithikum)
MaterialKiefernholz, geschliffen und angespitzt
Anzahl der SpeereAcht vollständige bzw. fragmentierte Speere
FundortTagebau Schöningen, Niedersachsen
BedeutungFrüheste Belege für gezielte Jagd durch Frühmenschen
AusstellungPaläon Forschungszentrum, Schöningen

Sperrgebiet Schöningen – Vergangenheit & Zukunft

In der Zeit des Kalten Krieges war das Gebiet um Schöningen nicht nur ein Ort prähistorischer Entdeckungen, sondern auch ein militärischer Standort. Teile des Elms und des südlich angrenzenden Umlandes wurden jahrzehntelang als militärisches Sperrgebiet genutzt – insbesondere durch die Bundeswehr und alliierte Streitkräfte. Zugang war nur für Berechtigte möglich, die Natur blieb in weiten Teilen unberührt – und entwickelte sich gerade dadurch zu einem Rückzugsort für seltene Tierarten.

Mit dem Ende des Kalten Krieges und der schrittweisen Auflösung der militärischen Nutzung begannen neue Kapitel: Die einst unzugänglichen Flächen wurden naturschutzfachlich bewertet, teilweise renaturiert und für die Öffentlichkeit erschlossen. In Schöningen entstand das Besucherzentrum paläon, das die Brücke zwischen urgeschichtlicher Forschung und modernem Naturtourismus schlägt.

Heute ist das frühere Sperrgebiet Teil eines zusammenhängenden Erlebniskorridors – zwischen Archäologie, Bildung und Erholung. Alte Militäranlagen verschwinden zunehmend aus dem Landschaftsbild und machen Platz für Naturpfade, Beobachtungsplattformen und Lernorte.

Blick über das ehemalige Sperrgebiet Schöningen

Das ehemalige Sperrgebiet heute: Landschaft im Wandel zwischen Geschichte und Zukunft.

Transformation des Sperrgebiets im Überblick

ZeitraumNutzung / Bedeutung
1950er–1990er JahreMilitärische Nutzung durch Bundeswehr, NATO-Verbündete, eingeschränkter Zugang
Ab 1994Rückbau militärischer Einrichtungen, erste Renaturierungsmaßnahmen
Seit 2013Eröffnung des paläon als wissenschaftliches und touristisches Zentrum
HeuteIntegration in touristisches Konzept: Wanderwege, Infopfade, Archäologie-Stationen

Königslutter – Kaiserdom & Kulturerbe

Kaiserdom in Königslutter mit AWO

Am nordwestlichen Rand des Elms liegt die traditionsreiche Stadt Königslutter am Elm – ein kulturelles Juwel, das eng mit der Geschichte des Höhenzugs verwoben ist. Besonders bekannt ist die Stadt für den imposanten Kaiserdom Königslutter, eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke Norddeutschlands.

Der Dom wurde ab dem Jahr 1135 unter Kaiser Lothar III. als Benediktinerkloster und Grabeskirche errichtet. Seine kunstvollen Kapitelle, die reich verzierte Westfassade und die Krypta sind Meisterwerke der romanischen Baukunst. Er zieht bis heute Besucher aus aller Welt an – sowohl Pilger als auch Kulturinteressierte.

Neben dem Dom prägen historische Fachwerkhäuser, das Geopark-Informationszentrum und der Lutterspring – die Quelle der Lutter – das Stadtbild. Die Stadt versteht sich als Tor zum Elm und ist ein beliebter Startpunkt für Wanderungen, Radtouren und Bildungsreisen.

Blick auf den Kaiserdom in Königslutter

Der Kaiserdom Königslutter – romanisches Meisterwerk am Rande des Elms.

Kulturelle Höhepunkte in Königslutter

SehenswürdigkeitBeschreibung
Kaiserdom KönigslutterRomanisches Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert, mit Kaiserkrypta und Skulpturen
Geopark InfozentrumRegionale Geologie und Erdgeschichte zum Anfassen
LutterspringQuellgebiet des Flusses Lutter, naturnahes Erholungsgebiet
StadtmuseumGeschichte der Stadt und des Elms anschaulich erklärt
Historischer StadtkernFachwerkhäuser, Klosteranlagen und mittelalterliche Straßenzüge

Naturerlebnisse & Wandertourismus

Der Elm ist ein Paradies für alle, die Natur mit allen Sinnen erleben möchten. Seine weitläufigen Wälder, sanften Höhenzüge und gut ausgeschilderten Wege machen ihn zu einem der beliebtesten Wander- und Radfahrgebiete in Niedersachsen. Ob Tagesausflug, Mehrtagestour oder geführte Exkursion – der Elm bietet für jedes Fitnesslevel und Interesse das passende Naturerlebnis.

Zahlreiche Rundwanderwege, wie der Tetzelstein-Rundweg, führen zu geschichtsträchtigen Orten, beeindruckenden Aussichtspunkten oder stillen Waldlichtungen. Hinzu kommen Themenpfade, die Wissen über Geologie, Waldökologie und Geschichte vermitteln – ideal für Schulklassen und Familienausflüge.

Auch Radsportler finden im Elm abwechslungsreiche Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, von sanften Touren bis hin zu anspruchsvollen Anstiegen auf Forstwegen. Picknickplätze, Waldspielplätze und Waldpädagogikzentren ergänzen das touristische Angebot.

Wanderweg im Elm mit Buchenbestand

Wanderfreuden im Elm: Gut ausgebaute Wege und idyllische Natur.

Gaststätte Reitling Ausblick

Beliebte Wanderziele und Touren im Elm

Ziel / RouteBeschreibung
TetzelsteinAussichtspunkt mit Wanderparkplatz und sagenumwobener Geschichte
ReitlingstalIdyllisches Tal mit Gasthaus, beliebter Startpunkt für Touren
LutterspringQuellgebiet der Lutter, naturnah und romantisch gelegen
Findlingsgarten bei ErkerodeGeologischer Lehrpfad mit großen Gesteinsbrocken aus der Eiszeit
WaldpädagogikzentrumUmweltbildung, Erlebnisstationen und Angebote für Schulklassen
Gaststätte Reitling Ausblick

Wusstest du schon…?

Der Elm steckt voller Geschichten, Kuriositäten und überraschender Fakten, die selbst viele Einheimische nicht kennen. Diese Mini-Infoboxen geben dir spannende Einblicke – perfekt für alle, die beim nächsten Waldspaziergang mit Wissen glänzen möchten.

ThemaWusstest du schon…?
Herkunft des Namens "Elm"Dass der Name "Elm" vermutlich auf das altsächsische Wort „elm“ für „hoher, bewaldeter Rücken“ zurückgeht?
Der ElmgeistDass es in Sagen und Erzählungen einen „Elmgeist“ gab, der Wanderer erschreckte und sich mit Nebel tarnte?
SalzwegDass über den Elm einer der ältesten Handelswege Deutschlands verlief – der prähistorische Salzweg?
Schöninger SpeereDass die Speere von Schöningen weltweit die ältesten bekannten Jagdwaffen aus Holz sind?
TetzelsteinDass der sagenhafte Tetzelstein an einen Ablassprediger erinnert, der hier angeblich erschlagen wurde?
KaisergrabDass im Kaiserdom zu Königslutter Kaiser Lothar III. beigesetzt wurde?
MilitärgeschichteDass der Elm bis in die 1990er Jahre teilweise als Sperrgebiet für NATO-Manöver diente?

Diese kleinen Wissenshäppchen lassen sich hervorragend in Führungen, Wanderungen oder Schulprojekten einbauen.

Fazit & Empfehlung

Der Elm ist weit mehr als nur ein Höhenzug – er ist ein Ort lebendiger Geschichte, beeindruckender Natur und kultureller Vielfalt. Vom prähistorischen Salzweg über die spektakulären Funde in Schöningen bis hin zum majestätischen Kaiserdom in Königslutter: Der Elm vereint auf einzigartige Weise Naturerlebnis und historisches Erbe.

Gerade weil viele diesen Schatz noch nicht kennen, lohnt es sich, ihn bewusst zu entdecken – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Rahmen einer Führung. Zahlreiche Informationszentren, Wanderwege und Erlebnispfade machen den Einstieg leicht und bieten für jedes Alter und Interesse passende Angebote.

Ob du Naturfreund, Hobbyhistoriker, Lehrer oder Schüler bist – der Elm bietet dir faszinierende Perspektiven und eine willkommene Auszeit vom Alltag. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, um die erste Tour zu planen?

Aussicht vom Elm über das Braunschweiger Land

Blick vom Höhenzug Elm – Natur, Geschichte und Entschleunigung an einem Ort.

  • Plane deinen nächsten Ausflug in den Elm – zum Beispiel ab Königslutter oder Schöningen.
  • Besuche das paläon, den Kaiserdom oder erkunde den historischen Salzweg.
  • Nutze unsere kostenlose Wanderkarte (Download auf NGO-Online in Kürze).
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