Die Bedeutung dieser Oper liegt vor allem in ihrem zeitgeschichtlichen Kontext begründet. Wie später Thomas Mann in seinem berühmten Roman "Dr. Faustus" hat Braunfels eine Parabel über den Bund der Deutschen mit dem Teufel geschrieben, und zwar bereits bevor der totale Albtraum begann. Der prophetische Charakter des Stücks ergibt sich aus dem Libretto, das Grillparzers Märchenhandlung komprimiert: Der Bauernjunge Rustan erlebt im Traum den Aufstieg zur absoluten Macht. Auf dem Weg zur Krone des fantastischen Reiches von Samarkand wird er zum Mörder: Er erliegt den Einflüsterungen des "schwarzen Mannes" Zanga und einer alten Hexe. Er gibt sich fälschlicherweise als Retter des Königs aus, vergiftet diesen und beseitigt dessen wahren Retter, eine christusähnliche Gestalt. Mit der Prinzessin Gülnare macht er gemeinsame Sache und schwingt sich zum Führer des Volkes auf. Als seine Verbrechen aufgedeckt werden und nur noch der Selbstmord bleibt, erwacht Rustan und findet sich zwischen seiner Jugendliebe Mirza und seinem Kumpan Zanga wieder, hin- und hergerissen zwischen den Mächten des Guten und des Bösen, die sie repräsentieren.
Ungeachtet der politischen Hintergründe dieses Werkes beließ es Regisseur Alois-Michael Heigl jedoch bei einer konventionellen psychoanalytischen Deutung von Traum und Märchen. Er wolle weder ein "Läuterungsdrama" noch ein "reines Märchen", sondern "die Brutalität unserer Träume" zeigen, sagte Heigl, der sich auf dem Gebiet der modernen Oper durch Henze-Inszenierungen einen Namen gemacht hat. So findet das Spiel im Spiel anfangs auf einem riesigen Diwan à la Freud und zum Schluss vor der Kulisse des Paradieses statt. Im zweiten Akt steht eine goldene Sonnenscheibe im Zentrum, das Symbol für das allumfassende Gute, welches am Ende einem Schlachtfeld gleicht.
Der fatale zeitgeschichtliche Zusammenhang von Minderwertigkeitskomplex und Machtrausch wird dagegen kaum sichtbar. Nur noch ein paar cäsarenhafte Gesten und die Prinzessin als Domina im Gestapo-Mantel erinnern daran, warum dieses Stück während der Nazi-Herrschaft nicht mehr aufgeführt werden konnte. Als der korrupte Märchenkönig mit "Heil"-Rufen gefeiert wird, lässt ihn Heigl plötzlich als Pop-Heroen auftreten. Dieses Konzept ist letztlich gegen Braunfels' Musiksprache gerichtet. Dessen spätromantischer Stil zitiert und ironisiert das Pathos und die Gigantomanie deutscher Musik von Wagner bis Richard Strauss. Wie Schostakowitsch unter Stalin konterkariert er damit die Forderung moderner Diktaturen nach "heiler Welt" in der Musik.
"Der Traum ein Leben" war bisher nur ein Mal (1950) in einer Radio-Sendung des Hessischen Rundfunks zu hören. Dirigent Guido Johannes Rumstadt tritt mit dieser ersten Bühnen-Produktion die Nachfolge von Bruno Walter an, dessen 1938 in Wien geplante Uraufführung nach der Annexion Österreichs nicht mehr zustande kam.
Bereits mit einer Aufführung von Braunfels "Die Vögel" hatte er an der Wiener Volksoper zu aktuellen Wiederentdeckung des 1954 verstorbenen Komponisten beigetragen. Ensemble, Chor und Orchester des Theater Regensburg realisierten seine Partitur auf einem Niveau, das höchsten Ansprüchen gerecht wird - allen voran die Protagonisten Sally du Randt (Mirza/Gülnare), Adam Kruzel (Zanga) und in exzessiv-dramatischen Passagen auch Michael Waldenmeier (Rustan). So wird diese Regensburger Aufführung für jeden, der leibhaftig der Seele des modernen Totalitarismus ins Angesicht schauen möchte, zu einem beklemmenden Spektakel.
Ein Besuch in Regensburg ist immer eine Reise wert
Die Oper in Regensburg ist wirklich bemerkenswert! Die Stadt hat eine lange Tradition im Bereich der darstellenden Künste, und die Oper ist ein herausragendes Beispiel dafür. Von klassischen Aufführungen bis hin zu modernen Inszenierungen bietet die Regensburger Oper ein vielfältiges Programm für jeden Geschmack. Es ist definitiv ein Ort, den man bei einem Besuch in Regensburg nicht verpassen sollte! Hast du schon eine Aufführung dort gesehen?
Regensburg und seine Umgebung bieten eine wunderschöne Landschaft, die sich perfekt für Radtouren rund um Regensburg eignet. Die Stadt selbst ist sehr fahrradfreundlich, mit gut ausgebauten Radwegen und der Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen. Außerhalb der Stadt gibt es zahlreiche Routen entlang der Donau, durch malerische Dörfer und durch idyllische Landschaften. Es gibt auch spezielle Radwege, die zu den umliegenden Sehenswürdigkeiten führen, wie zum Beispiel zum Kloster Weltenburg oder zum Walhalla-Denkmal. Es ist eine großartige Möglichkeit, die Schönheit der Region zu erkunden und gleichzeitig aktiv zu sein!
In Regensburg gibt es abgesehen von der Oper und den Fahrradtouren noch viele andere interessante Dinge zu erleben. Hier sind einige Vorschläge:
- Altstadt: Die Altstadt von Regensburg gehört zum UNESCO-Welterbe und ist voller historischer Sehenswürdigkeiten wie dem Regensburger Dom, der Steinernen Brücke und dem Alten Rathaus. Ein Spaziergang durch die engen Gassen und über die Plätze der Altstadt ist ein absolutes Muss.
- Museen und Galerien: Regensburg beherbergt eine Vielzahl von Museen und Galerien, die von Kunst über Geschichte bis hin zu Wissenschaft eine breite Palette von Themen abdecken. Besonders empfehlenswert sind das Historische Museum, das Museum für Bayerische Geschichte und die Kunstgalerie Leerer Beutel.
- Schifffahrten auf der Donau: Eine entspannte Schifffahrt auf der Donau bietet eine großartige Möglichkeit, die Stadt und ihre Umgebung aus einer anderen Perspektive zu erleben.
- Kulinarische Genüsse: Regensburg hat eine lebendige Gastronomieszene mit vielen gemütlichen Cafés, traditionellen Biergärten und erstklassigen Restaurants, in denen man die lokale bayerische Küche genießen kann.
- Veranstaltungen und Festivals: Das ganze Jahr über finden in Regensburg verschiedene Veranstaltungen und Festivals statt, darunter das Bürgerfest, das Jazzweekend und der Regensburger Weihnachtsmarkt.